Artikel von Elisabeth Pichler

„Hinter Augen“ – Schlachtfeld Familie

Bei der Langen Nacht der Autorentage 2007 im Thalia Theater Hamburg konnte der kraftvolle Text der jungen österreichischen Autorin Catherine Aigner (geboren 1977) die Juroren überzeugen. Die Theater(Off)ensive bringt nun die vielschichtigen Probleme einer chaotischen Familie auf die Bühne im Shakespeare.

Premiere der Uraufführung war am 13. 10. 2012.


„Butterbrot“ – das Phänomen Liebe aus Sicht der Männer

Das Salzburger Landestheater eröffnet den neuen Spielort „Bühne24“ im Marionettentheater mit der 150. Inszenierung von Gabriel Baryllis Erfolgskomödie „Butterbrot“. Der Autor hat das rundum erneuerte Stück selbst in Szene gesetzt und auch die Rolle des frustrierten, verlassenen Schuhverkäufers Peter übernommen.


„Lilja 4-ever“ – Theater im KunstQuartier

Markus Kubesch hat Lukas Moodyssons gleichnamigen Film aus dem Jahre 2002 für die Bühne bearbeitet. Er erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das, von seiner Mutter verlassen, in einem trostlosen Umfeld ums Überleben kämpft und schließlich von Mädchenhändlern nach Schweden verschleppt wird.


Das „tanz_house festival 2012“ will zerstören und wieder neu zusammensetzen

Von 16. bis 27. Oktober 2012 präsentiert die zeitgenössische Tanz- und Performance-community Salzburgs an sechs verschiedenen Spielstätten ihre neusten Produktionen. Das Programm steht unter dem Motto „smash-break-glue“ („zerschmettern-brechen-kleben“). Alte Sehgewohnheiten sollen auseinandergenommen werden, Freude und Notwendigkeit einer Veränderung und Umgestaltung stehen im Vordergrund.



„Die Schaukel“ – Jugendstück im Odeïon

Die israelische Autorin Edna Mazya erzählt die Geschichte einer Vergewaltigung und lässt das Publikum in einer Rahmenhandlung auch dem Prozess beiwohnen. Aus dem Spielplatz wird ein Gerichtssaal, das Opfer schlüpft in die Rolle der Staatsanwältin, die Täter werden zu Verteidigern. Premiere dieser Produktion des Theaterkollektivs MAZAB war am 3. Oktober 2012.


„Unschuld for Sale“ – eine neue Marktlücke?

Elke Hartmann, Ensemblemitglied des Schauspielhauses Salzburg, versteigert im Kleinen Theater ihre Unschuld. Warum sollte man etwas so Wertvolles auch verschenken? Das freche, etwas surreale Stück stammt aus der Feder der jungen kanadischen Dramatikerin Miranda Huba. Die Autorin war am 4.10.2012 bei der Premiere anwesend.


„Der gute Mensch von Sezuan“ – Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht

Im Schauspielhaus Salzburg steht mit Bertolt Brechts Werk (uraufgeführt 1943) ein Musterbeispiel für das epische Lehrtheater auf dem Programm. Aus der eher trockenen Schullektüre wird durch die flotte Regie von Bernadette Heidegger ein äußerst unterhaltsamer Theatergenuss. So kann der Jugend Brechts Religions- und Kapitalismuskritik nahegebracht werden, ohne verstaubt zu wirken.



Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Strotzend vor Selbstbewusstsein präsentiert sich Felix Krull dem Publikum und verspricht eine aktuelle Biografie. Kurz darauf steht er bei der Musterung nackt vor einem Militärarzt. Diesen nervt er mit „hemmungsloser Redeweise“ und eigenartigen Wutausbrüchen.


„Möwe und Mozart“ – Liebe kennt kein Alter

Das Theater Laetitia feiert sein 15-Jahre-Jubiläum im Kleinen Theater mit einer gefühlvollen Komödie voll geistreicher Dialoge. Der Misanthrop Herbert, ein erfolgloser Komponist und pensionierter Lehrer, trifft auf die lustige Witwe Sofia. Peter Limburgs bezauberndes Lustspiel ist wie geschaffen für zwei ausdrucksstarke Charakterdarsteller und bietet Paraderollen für Margot Maria Paar und Alfred Pfeifer.


Über moderne Kunst lässt sich hervorragend streiten

Über moderne Kunst lässt sich hervorragend streiten. Das beweist die französische Erfolgsautorin Yasmina Reza mit diesem Stück, in dem sich drei Freunde über ein weißes Bild mit feinen weißen Querstreifen, die man aber nur erkennen kann, wenn man die Augen zusammenkneift, ereifern.

Premiere war am 13. September 2012 im Studio.




„Meier Helmbrecht“ – Schlossbergspiele Mattsee 2012

Das von Helmut Vitzthum inszenierte mittelalterliche Dorfdrama über einen unzufriedenen Bauernsohn, der als Raubritter sein Glück versucht und für seine Schandtaten grausam bestraft wird, basiert auf der gleichnamigen Versnovelle von Wernher dem Gartenaere (Ritter zu Burghausen). Das Stück spielt im Innviertel und ist als Beitrag zur Bayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung 2012 zu verstehen


EDAS-SIBA – Internationale Ballettgala 2012

Zum Abschluss eines vierwöchigen, intensiven Sommer-Workshops präsentieren 54 junge Tänzerinnen und Tänzer aus 25 Nationen das Ergebnis ihres anstrengenden Trainingsprogramms. Das hohe Niveau des klassischen Teils der öffentlichen Galashow begeistert ebenso wie die energiegeladenen Choreografien des modernen Teils. Höhepunkt und Abschluss ist auch heuer wieder Ravels „Bolero“, getanzt von der ganzen Truppe.


Young Actors Week 2012

Von 23. bis 29. Juli findet ein Festival der Abteilung Schauspiel & Regie der Universität Mozarteum im Theater im Kunstquartier statt. Zur Eröffnung begeisterten Studenten des Max Reinhardt Seminars Wien mit einer hinreißend frischen Kurzversion von Friedrich Hebbels „Nibelungen“.


Das Salzburger Straßentheater unterwegs mit „Pygmalion“

Eigentlich war beim Fest zur Festspieleröffnung am 21. Juli 2012 eine Aufführung von George Bernard Shaws Komödie im Furtwänglerpark geplant gewesen, doch machte die unsichere und vor allem ziemlich kühle Wetterlage eine Übersiedlung in die Universitätsaula nötig.