Axel Petermann, Petra Mattfeldt: Im Kopf des Bösen

Petermann Mattfeld

Axel Petermann, Petra Mattfeld | Fotos (2): Penguin Random House Verlagsgruppe © Rebekka Schnell | Bildmontage: KTraintinger

Axel Petermann, Petra Mattfeldt: Im Kopf des Bösen

Autor*innen: Petra Mattfeldt & Axel Petermann
Titel: Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie
ISBN: 978-3-641-30378-5
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Juni 2024

Klappentext:

Köln, Juni 2023: Es ist heiß. Die Sonne brennt. Die Flüsse befinden sich auf neuen Niedrigständen, als eine einbetonierte, zerstückelte weibliche Leiche im Rhein gefunden wird. Sophie Kaiser, die ambitionierte Profilerin des BKA, wird zum Fundort gerufen und übernimmt die Ermittlungen.

Durch ihr Asperger-Syndrom bewertet sie Zusammenhänge anders als andere und erkennt bald gemeinsam mit ihrem Kollegen Leonhard Michels, dass ein Serienmörder am Werk ist. Als eine weitere Frau verschwindet, vermutet Kaiser, dass sie nicht nur nach einem Mörder suchen: Ein Täterduo – ein junges Paar, frisch verheiratet – lockt die Frauen in die Falle … Doch wer ist Täter und wer Opfer – und wer treibt ein falsches Spiel?

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

In dieser „True Crime“-Abhandlung wurde das in Kanada real existierende Serienkillerpaar Ken und Barbie aus den 90er Jahren „nach Deutschland übertragen“ und mit den heutigen Fallanalysemethoden betrachtet.

Der bekannte deutsche Profiler Axel Petermann und die Bestsellerautorin Petra Mattfeldt haben aus den Aufzeichnungen über das Killerpaar einen Kriminalroman geschrieben.

Ein Jogger wird Zeuge, als eine einbetonierte Leiche geborgen wird, und er hat auch schon einen Verdacht, wer das Opfer sein könnte. Sofort informiert er den Verlobten einer vor einem halben Jahr verschwundenen jungen Frau, der gleichzeitig sein bester Freund ist. Das Verhalten des Zeugen irritiert Sophie – warum verhält er sich so auffällig? Solange ihr nicht klar ist, warum er sich so ungewöhnlich verhält, bleibt er auf ihrer Verdächtigenliste.

Dann tauchen weitere Mordopfer auf, und eine junge Frau gilt seit einigen Tagen als vermisst. Der Mordermittler Leonhard Michels und die Profilerin Sophie Kaiser stehen unter starkem Druck, denn sie wollen das vermisste Mädchen noch lebend finden. Bei ihren Ermittlungen nehmen sie auch die Spuren von „Cold Case“-Verbrechen wieder auf und stoßen dabei auf eine interessante Spur…

Die Protagonisten bilden ein sehr unterschiedliches Paar, das sich durch die autistische Spektrumstörung der Profilerin Sophie Kaiser stark in ihrem Verhalten unterscheidet. Doch dank der empathischen Art Michels’ schaffen sie es, gut miteinander klarzukommen. Leonhard versteht es, die junge Frau mit ihren „Marotten“ anzunehmen und profitiert von ihren erweiterten Fähigkeiten, die er sehr zu schätzen weiß. Kaisers autistische Störung führt dazu, dass sie sich besonders gut in das Denken der Täter einfühlen kann und ihnen leichter auf die Spur kommt.

Die Antagonisten sind, gemäß ihren kanadischen „realen Vorbildern“, ein sadistisches, psychopathisches und berechnendes Paar, das erst durch das Zusammenspiel beider Partner seinen grausamen und kranken Drang ausleben kann.

Die Autoren geben einen Einblick in die Arbeit der Fallanalyse, die auch in Deutschland immer öfter angewandt wird und eine vorausschauende und zielführende Methode zur Lösung von Mordfällen darstellt.

Obwohl es sich um einen fiktiven Roman handelt, ist er doch an den Fall von Paul Bernardo (Ken) und Karla Homolka (Barbie) angelehnt, die in den Jahren 1990-1993 in Kanada mehrere junge Frauen entführten, folterten und ermordeten. Eine kurze Abhandlung zum Serienkillerpaar ist im Nachwort des Romans angeführt.

Spannend und schaurig, faszinierend und zugleich abstoßend ist die Darstellung des destruktiven Verhaltens von entarteten menschlichen Seelen.

Ein interessantes und gut nachvollziehbares Buch für Leser, die gerne in den tiefschwarzen und düsteren Abgrund menschlichen Daseins blicken und verstehen wollen, wie es dazu kommen kann.


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