Barbara Bilgoni: Susa, der Weihnachtsgrinch

Barbara Bilgoni

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Barbara Bilgoni: Susa, der Weihnachtsgrinch

Autorin: Barbara Bilgoni
Titel: Susa, der Weihnachtsgrinch – Roman
ISBN: 978-3347736986
Verlag: Tredition
Erschienen: 30.09.2022

Klappentext:

Susa wurde durch schlimme Begebenheiten in ihrer Vergangenheit zu einer verbitterten Weihnachtsverweigerin. Sie sieht sich aber nun durch ihr Patenkind, Tommy, mit gerade dieser Problematik konfrontiert.

Und Kinder können hartnäckig sein. Ihm zuliebe macht sie gute Miene zum bösen Spiel. Wird es Tommy, der noch Hilfe von anderer Seite, einem äußerst charmanten jungen Mann, bekommt, gelingen, die Patentante auf den richtigen weihnachtlichen Weg zurückzubringen?

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Susanna, von ihrer Familie liebevoll Susa genannt, würde Weihnachten am liebsten verschlafen. Bereits Ende November, wenn Weihnachtskitsch in Geschäften und Gassen auftaucht, sinkt ihre Stimmung auf den Tiefpunkt. Und das hat einen guten Grund: Alle schlimmen Dinge in ihrem Leben geschahen kurz vor Weihnachten. Deshalb sieht Susa, die bei einer großen Spedition arbeitet, Weihnachten als „Unglücksbringer“ und meidet alles, was mit dem Fest zu tun hat.

Doch ganz entziehen kann sie sich dem Vorweihnachtstrubel nicht. Ihre Familie erwartet Geschenke, und auch ihr Patenkind Tommy möchte sie nicht enttäuschen. Zudem transportiert ihre Firma unzählige Lastwagen voller Weihnachtsartikel, die von vorweihnachtlich gestimmten Kunden abgeholt werden.

Ein heiterer Moment ereignet sich, als ein Kunde zehn Kisten mit Weihnachtsartikeln abholt. Diese Begegnung bringt Susa zum Schmunzeln und sollte sie länger beschäftigen. Besonders für Tommy muss sie über ihren Schatten springen, denn er möchte mit Susa viele Weihnachtsmärkte besuchen. Auf einem dieser Märkte begegnet Susa einem bekannten Gesicht, und für einen Augenblick wird ihr warm ums Herz. Könnte Weihnachten doch mehr sein als schlechte Erinnerungen?

Dieser Roman erzählt auf humorvolle Weise von einer jungen Frau, die mit Weihnachten nichts anfangen kann. Die Protagonistin ist bodenständig und kinderlieb, hat aber in Bezug auf Weihnachten eine negative Einstellung verinnerlicht. Schon in ihrer Kindheit verband sie Weihnachten mit Verlust und Abschied. Diese Erfahrungen prägen sie bis ins Erwachsenenalter und verderben ihr jedes Jahr die Festzeit. Erst durch die Hartnäckigkeit von Tommy wird sie gezwungen, sich dem Thema Weihnachten zu stellen und eine neue, erwachsene Perspektive einzunehmen.

Der Zeichentrickfilm, von dem sich die Autorin den Titel ihres Buches geliehen hat, war mir zunächst unbekannt. Erst nach dem Googeln des Begriffs „Weihnachtsgrinch“ konnte ich das Verhalten der Protagonistin besser einordnen.

Das weihnachtlich gestaltete Cover passt perfekt zur Jahreszeit, und der flüssige Schreibstil macht das Buch leicht lesbar. Die Handlung ist gut nachvollziehbar, und die Botschaft des Romans liegt oft zwischen den Zeilen: Dinge sind nicht immer so, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.

Ein feinfühliger, humorvoller und auch nachdenklich machender Roman, der Weihnachten zu dem macht, was es sein soll: das Fest der Liebe.


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