Teil 4 – Brügge
Brügge nähern wir uns von unserem Ausgangspunkt Blankenberge unspektakulär. Über Schnellstraßen und Autobahnen. Auch hier keine Kindheitserinnerungen, wohl aber Erinnerungen, die aus meiner beruflichen Zeit stammen, als ich in Brügge – wie in vielen anderen Städten Europas – als Seminarleiter tätig war. Auch schon wieder rund 25 Jahre her. Es sind luxuriöse Erinnerungen. Die ich weder missen noch wiederholen möchte.
Von Rochus Gratzfeld, Salzburg und Sarród
Na jedenfalls finden wir uns nach mühsamer Parkplatzsuche schnell im Zentrum der Altstadt ein, wo wir auf unerträgliche Massen an Touristinnen und Touristen aus nahezu allen Ländern dieser Welt treffen, wo wir selbst Teil dieser Blase werden, die so schnell wie möglich zu verlassen unser dringlichster Wunsch ist. Klar, das Zentrum ist toll, supertoll. Aber bitte. Unsere friedvollen Hündinnen beginnen zu revoltieren (Dobermannmix und Schäfermix – da bekommen über 70 Kilogramm an Revolte eine eigene Dimension), meine Frau und ich zeigen einander die Zähne. Nix wie weg!
Wir entscheiden uns für die Wege und Gassen abseits von. Und bleiben trotzdem mittendrin. In Brügge. Schlendern entlang von Kanälen, wo Hausboote vor Anker liegen, lassen unsere Blicke nach oben schweifen, wo es viel zu entdecken gibt. Die Giebel. Zeichen einer Epoche. Kleine Skulpturen. So schön!
Pause. Imbiss vom Grill. Tolle Atmosphäre. Sehr gutes Fleisch.
Weiter. Wir stoßen auf den Beginenhof, gegründet im Jahr 1245, seit einigen Jahrzehnten Heimat von Benediktinerinnen. Der klangvolle Beiname „Ten Wijngaarde“, was so viel wie „zum Weingarten“ bedeutet, geht auf den großen Garten rund um die Gebäude zurück, in dem gesunde Kräuter, Pflanzen und auch Weinreben wuchsen. Durch das Gelände zieht sich das Minnewater. Diente der Fluss einst als Wasserstraße in Brügge, so ist er heute vor allem Heimat von Enten, Schwänen und auch Fröschen. Ja, meine Frau könnte sich vorstellen, nach meinem Ableben sich an einen solchen Ort zurückzuziehen. Aber der Kopf ist rund, damit die Gedanken wandeln können und so weit sind wir ja zum Glück noch nicht.
Wir verlassen Brügge mit zahlreichen Eindrücken.
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