Betrogene Betrüger – Komödienspiele aus dem Mittelalter

Foto: Plakatausschnitt

Im Rahmen des Theaterfestivals VolXommer Saalfelden Leogang wurden fünf von Peter Blaikner bearbeitete französische Farcen anonymer Autoren aus dem 15. Jahrhundert, uraufgeführt. Eine Aufführungsserie im Heckentheater im Mirabellgarten bietet dem Salzburger Publikum bis 3. September nun die Möglichkeit, „vor Lachen in die Knie zu gehen“.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Regisseur Reinhold Tritscher begrüßt als Prinzipal einer fahrenden Truppe das Publikum und verspricht trotz der „bescheidenen Eintrittspreise“ einen hinreißend komödiantischen Abend. Das Gejammere der Schauspieler um die ausstehenden Gagen scheint er schon gewohnt zu sein, das bringt ihn nicht mehr aus der Ruhe.

Der Vorhang der kleinen Bühne hebt sich und ein gequälter Ehemann (bedauernswert Jurij Diez), der die Ehe als eine lebenslange Folter sieht, betritt die Bühne, dicht gefolgt von seiner gestrengen Schwiegermutter (grandios bösartig Gerard Es), die ihn mit vorgehaltenem Nudelwalker dazu zwingt, all seine Pflichten genauestens zu notieren.

Kochen, Kehren, Waschen, Bügeln und natürlich seine liebe Frau täglich „Beglücken“, das alles gehört ihrer Ansicht nach zu den Pflichten eines guten Ehemannes. An alles hat die Alte dann aber doch nicht gedacht und so muss sie einige Zeit in einem Waschtrog schmachten. In der nächsten Szene erwacht Jurij Diez als weinseliger Musikant, der all sein Geld verspielt, vertrunken und mit Frauen durchgebracht hat, in der Hölle. Der vielbeschäftigte Luzifer höchstpersönlich heißt ihn willkommen (teuflisch Bina Blumencron) und zeigt ihm genussvoll die zu erwartenden Qualen. Der listige Petrus nutzt die Spielleidenschaft des Musikanten und bald sieht sich der Teufel um etliche…

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