Birigt Birnbacher: Ich an meiner Seite

Birgit Birnbacher

Birgit Birnbacher | Foto: Zsolnay Verlag

Autorin: Birgit Birnbacher
Titel: Ich an meiner Seite
ISBN: 978-3-552-05933-1
Verlag: Paul Zsolnay Verlag
Erschienen: 2020

Klappentext:

Arthur, 22, still und intelligent, hat 26 Monate im Gefängnis verbracht. Endlich wieder in Freiheit stellt er fest, dass er so leicht keine neue Chance bekommt. Ohne die passenden Papiere und Zeugnisse lässt man ihn nicht zurück ins richtige Leben.

Gemeinsam mit seinem unkonventionellen Therapeuten Börd und seiner glamourösen Ersatzmutter Grazetta schmiedet er deshalb einen ausgefuchsten Plan. Eine kleine Lüge, die die große Freiheit bringen könnte …

Humorvoll und empathisch erzählt Bachmann-Preisträgerin Birgit Birnbacher davon, wie einer wie Arthur überhaupt im Gefängnis landen kann, und geht der großen Frage nach, was ein „nützliches“ Leben ausmacht.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Wäre es anders gekommen, hätte sich Arthur Galleij´s Mutter sich bei der Namensgebung gegenüber seinem Vater Ramon durchgesetzt und aus Arthur wäre Mario geworden?

Vom Vater im Stich im gelassen wächst Arthur gemeinsam mit seinem Bruder Klaus bei seiner Mutter Marianne in Bischofshofen im Salzburger Land auf.

Als Marianne ihren neuen Partner Georg kennen lernt, beginnt die Zeit ihrer Selbstverwirklichung. Sie übersiedelt mit den Kindern nach La Puerta in Andalusien, um dort gemeinsam mit Georg eine Palliativstation für Reiche aufzubauen.

Die Kinder leben bei und mit den Eltern „nebeneinander“, ohne große Gefühle mit einer „Wurstigkeit“, wie sie der Laissez-faire Erziehung zu Eigen ist.

Als Klaus zurück nach Österreich geht, bleibt Arthur allein in Spanien zurück. Er hat dort ja mittlerweile auch „Freunde“ gefunden. Auch in dieser eigenwilligen Freundschaft nimmt er alles, wie es kommt und wehrt sich nicht – bis ein Unfall alles verändert.

Zurück in Österreich nimmt er anfangs wieder alles, wie es kommt und wehrt sich erstmals, als es um sein Überleben geht. Und dafür landet er im Gefängnis….

Zwischen den Zeiten und Ereignissen erzählerisch hin- und her pendelnd führt die Autorin die LeserInnen immer weiter ins Geschehen hinein. Mit großem Interesse und zunehmenden Verständnis nimmt der/die Lesende am Leben von Arthur teil.

Ein gesellschaftskritisches, großartiges Buch der Ingeborg Bachmann-Preisträgerin 2019.


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