Meg Stuart zählt zu den wichtigsten europäischen Choreographinnen. Zur Sommerszene 2017 brachte sie ihr mitreißendes Tanztheaterstück „Built to Last“, in der Originalbesetzung aus dem Jahre 2012, nach Salzburg ins republic. Das Publikum zeigte sich begeistert von dem wilden, verstörenden Ritt durch die Musikgeschichte.
Von Elisabeth Pichler
Schon der erste Blick auf die Bühne ist vielversprechend: ein hölzernes Dinosaurierskelett, ein weißes Container-Zimmer, schwebende Riesenplaneten und zahlreiche auf das Publikum gerichtete Scheinwerfer.
Die fünf Performer, drei Damen und zwei Herren, sind mit Fingerübungen beschäftigt, bevor sie mit exakten Armbewegungen versuchen, ihre Position auszuloten und eventuell doch zu kommunizieren. Kompositionen von Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis sorgen für den passenden Sound, bis sich die bombastischen Klänge von Ludwig van Beethovens „Eroica“ der Körper der Tänzer bemächtigen. Eine weitere große Wende bringt Antonín Dvořáks Symphonie „Aus der Neuen Welt“.

Die neue Situation verändert wiederum den Bewusstseinszustand der Performer und weckt schlummernde Sehnsüchte. Während Anja Müller auf dem Dach des Containers versucht, den vorbeiziehenden Planeten auszuweichen, und nach einer Möglichkeit sucht, sie zu manipulieren, kämpft Davis Freeman verzweifelt gegen die übermächtige Musik von Anton Bruckners Symphonie Nr.9 an. Mit Györgi Ligetis „Atmosphères“ kehrt schließlich Ruhe ein, die Tänzer lassen sich zu Boden sinken und geben sich ganz den an- und abschwellenden Klängen hin, bevor die Scheinwerfer zum Einsatz kommen und das Publikum ins Finale blenden.<…
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