Claire Winter: Die geliehene Schuld

Autorin: Claire Winter | Foto: Michael Scheel

Autor: Claire Winter
Titel: Die geliehene Schuld
ISBN: 978-3-4533-6039-6
Verlag: Diana Verlag München
Erschienen: 09.09.2019

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Klappentext:

Berlin, Sommer 1949: Die Redakteurin Vera Lessing hat während des 2. Weltkrieges ihre Eltern und ihren Mann verloren. Sie möchte vor allem eines – die traumatischen Erlebnisse für immer hinter sich lassen. Doch als ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Art und Weise ums Leben kommt, wird sie unweigerlich in seine Arbeit hineingezogen. Jonathan hat Recherchen über ehemalige Kriegsverbrecher betrieben, gleichzeitig hielt er Kontakt zu einer jungen Frau namens Marie Weißenburg, einer Sekretärin im Stab Konrad Adenauers. Vera geht den Spuren nach, die sie bis in die mächtigen Kreise der Geheimdienste führt.

Rebecca Schönleitner

Rezension von Rebecca Schönleitner

Vera Lessing ist Journalistin in Berlin beim „Echo“ wo sie die Artikel für den Kulturteil verfasst und mit  dieser Beschäftigung vollauf zufrieden ist. Sie möchte ihr Leben in ruhigen Bahnen wissen, der Krieg hat sie den Verlust der Eltern und ihres Ehemanns gekostet.

Da erfährt sie, dass ihr bester Freund Jonathan einem Unfall zum Opfer gefallen ist und erhält gleichzeitig ein Päckchen mit Unterlagen und einem kurzen Schreiben, sie möchte die begonnenen Recherchen zu Ende führen. Schon wegen des Andenkens an ihren Freund fühlt sich Vera gezwungen Jonathans Forschungen weiter zu verfolgen und stößt auf unglaubliche, politische Machenschaften zwischen den übriggebliebenen Nazis und den Amerikanern.

Wichtig für Ihre Recherchen ist der Kontakt zu Marie, die anscheinend als eine der letzten, Kontakt zu Jonathan hatte. Marie Weißenburg, behütete Tochter einer alt eingesessenen, wohlhabenden Berliner Familie beginnt nun ihrerseits Fragen zu ihrem Vater zu stellen und stößt auf eine Mauer des Schweigens. Offensichtlich war ihr Vater doch mehr als ein einfacher Mitläufer, fassungslos erkennt Marie, dass ihr Leben bis dato eine Lüge war.

Die Geschichte wird aus der Sicht der vier Protagonisten erzählt, sie springt immer zwischen den Charakteren und den Zeitpunkten hin und her, trotzdem ist die Handlung ganz klar und verständlich.

Sehr gut recherchiert erfahren wir in diesem Roman vieles über die unfassbare Geschichte der Nazis nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Die Unterstützung der Amis bei der illegalen Emigration vieler Nazibonzen über Südtirol, die Tatsache, dass Reinhard Gehlen, ehemaliger Generalmajor der Wehrmacht und Leiter der Abteilung „Fremde Heere Ost“ dann 1956 der erste Präsident des Bundesnachrichtendienstes der BRD, und  dann 1968 tatsächlich mit dem Bundeverdienstkreuz  ausgezeichnet wurde. Da kann man erkennen, dass die Realität oft entsetzlicher ist als die Geschichten der Autoren.

Großartiges Buch, sehr, sehr lesenswert und unbedingt zu empfehlen!

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