Gasthaus „Zur Neuen Welt“ ist Geschichte

Brenner´s Gasthaus in Zemmelmoos

Brenner´s Gasthaus in Zemmelmoos | Foto: Archiv Wolfgang Bauer

Bürmoos ist in vieler Hinsicht außergewöhnlich. Die jüngste Gemeinde des Landes Salzburg wurde 1967 aus den Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen herausgelöst. Die rund 7 km² Gemeindefläche besteht aus Teilen der Katastralgemeinden Lamprechtshausen, Niederarnsdorf, St. Georgen und Holzhausen.

Wolfgang Bauer

Von Wolfgang Bauer

Vor der Ausgliederung von Bürmoos waren die Grenzen von St. Georgen und Lamprechtshausen mitten durch den Ort gegangen, ja teilweise sogar mitten durch Häuser.

Bürmoos ist die flachste Gemeinde des Landes Salzburg, mit nur 28 Höhenmetern zwischen höchstem und niedrigstem Punkt. Die Bevölkerung wuchs in dem Gebiet, das früher größtenteils aus Moor bestand, seit 1850 – als hier noch niemand lebte – auf über 5.000 Menschen im Jahr 2025 an. Heute stammen die Einwohner aus mehr als 60 Nationen.

Auslöser für die Besiedlung dieses unwirtlichen Sumpfgebietes waren die riesigen Torfvorkommen, die als Heizmaterial für die dort entstandene Glashütte und später auch für die Ziegeleien ausgebeutet wurden.

Bereits vorher hatten einige Besitzer von Sumpfwiesen rund um das Bürmooser Moor dort Torf gestochen. Diese Arbeit macht durstig und so entwickelten sich aus bescheidenen Anfängen kleine Wirtshäuser. Dabei gab es schon vor der Gründung des Hüttenwirtshauses, gleichzeitig mit der neu eröffneten Glashütte im Jahr 1882, den Turnerwirt. Bei ihm ist der Bestand ab 1874 nachweisbar, gleichzeitig mit der Gründung der ersten Glashütte 1872 – 1878. Er war bekannt für seinen Gastgarten und die Kegelbahn. Längst ist auch er Geschichte.

Nach dem Abriss des Hüttenwirtshauses im Jahr 1999 war der Mooswirt oder das „Gasthaus zur Neuen Welt“ in Zehmemoos nicht nur das älteste Wirtshaus, sondern auch das älteste Haus der Gemeinde Bürmoos. Jetzt fuhren die Bagger auf und in wenigen Wochen war das Haus verschwunden. Das geht bei uns schnell, denn es steht kein einziges Haus unter Denkmalschutz.

Dieses Gasthaus „Zur Neuen Welt“ war wohl entstanden, weil es ab 1850 die verschiedensten Versuche gegeben hatte, diese großen Torflager des „Biermooses“, wie es anfangs genannt wurde, zu verwerten. Es wurde auch eine Ziegelei gegründet, wozu man viele Leute, auch aus entfernteren Gegenden, anwarb.

Diese Ziegelbrenner und Torfstecher hatten durch die schwere Arbeit dann natürlich auch den entsprechenden Durst, wenn der Lohn auch nicht jeden Tag für ein Bier reichte. So entstand aus einem primitiven Getränkeausschank nach und nach ein fest gebautes Wirtshaus. Diese frühe Gründung belegt die niedrige Hausnummer 24 des Ortes Lamprechtsha…

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