Das Miluna Theater feierte mit dem preisgekrönten Stück des deutschen Autors und Regisseurs Lutz Hübner am 10. Mai 2011 im Kleinen Theater Premiere. Diese Geschichte über einen Generationenkonflikt, Einsamkeit und Respekt soll Jugendliche dazu anregen, sich mit ihrer Zukunft kritisch auseinanderzusetzen.
Von Elisabeth Pichler
Ein alter Herr sitzt regungslos in einem Rollstuhl und starrt zum Fenster hinaus, das nur den trostlosen Ausblick auf einen Plattenbau bietet. Mit viel Schwung und Energie kommt ein junger Mann ins Zimmer, er will oder muss hier ausmalen. „Ich streich die Bude und du versuchst, mir nicht im Weg zu stehen.“ Da er keine Antwort bekommt, beginnt Jojo sich seinen Frust von der Seele reden. Um dem Boss seiner Gang eine Gefängnisstrafe zu ersparen, hat er die Bewährungsstrafe wegen eines Moped-Diebstahls übernommen.
Leider steht er jetzt als Idiot da, und das macht ihn so richtig zornig und wütend. Völlig überraschend erhebt sich der Rentner von seinem Stuhl. Leo, der ehemalige Preisboxer, hat seinen Schlaganfall nur vorgetäuscht, um nicht in den „Rentnerknast“ zu wandern, nachdem er einen Pfleger, der ihm böse mitspielte, k. o. geschlagen hatte. Jojo ist begeistert, ein Boxer, das imponiert ihm. Doch Leo hat ganz andere Pläne, er will hier nur raus.
Vor jeder neuen Szene erklingt ein Gong wie bei einem echten Boxkampf. Doch vom wechselseitigen Schlagabtausch profitieren beide: der junge, wütende Mann und der einsame, alte Herr. Im Laufe des Stückes kommen sich die beiden immer näher, und sie beginnen, sich gegenseitig zu respektieren. Jurij Diez überzeugt als 16-jähriger, ziemlich großmäuliger Jojo, der oft eine „Scheißlaune“ hat. Jurek Milewski gibt den alten, abgeklärten Preisboxer, der es schafft, den jungen Mann mit seiner Lebensphilosophie, zu beeindrucken.
„Das Herz eines Boxers“, in de…
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