Das „wachsende“ Haus

Koloman Lenk: Das „wachsende Haus“

Mettigweg 34

Unweit des Gasthauses „Schöne Aussicht“, dort, wo der sonnenbegünstigte Hang des Heubergs Richtung Salzburg blickt, befindet sich etwas versteckt das ab 1960 gebaute und bis 1986 erweiterte Wohn- und Atelierhaus von Koloman Lenk.

Christoph Koca

Von Christoph Koca, Kunstspaziergang.com

Von der Straße aus sticht bei genauerem Blick der Garagentrakt und ein gläserner Kubus ins Auge. Im hinteren Bereich befand sich der Wohnbereich. Das L-förmige Haus, das dem Hangverlauf folgt, wuchs über mehrere Jahrzehnte, es verfügte über eine unterirdische Schwimmröhre, einen Büro- und Bibliotheksraum sowie über ein Grünfuttersilo.

Koloman Lenk wurde 1921 in Pressburg geboren und kam nach dem Krieg nach Salzburg, wo er als Architekt tätig war. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen das 1974-77 zusammen mit Gert Cziharz und Manfred Meixner geplante Café Winkler am Mönchsberg. Im Aigner Park baute er die schmucke Hubertuskapelle. Zudem revitalisierte er die Burg Goldegg. Daneben betätigte Lenk sich auch als Zeichner und Karikaturist bei den Salzburger Nachrichten. In den frühen Achtzigerjahren gelang es Koloman Lenk nach langem hin und her die ehemalige Keramikwerkstätte beim Kupelwieserschlössl zu erwerben, wo er sich eine weitere Atelierwohnung einrichtete. Koloman Lenk starb 2003, sein Grab befindet sich am Friedhof Gnigl.

Am Heuberg setzte Lenk für sich und seine Familie das Konzept des „wachsenden Hauses“ in die Tat um. Zeitlebens beschäftigten Lenk Wohn-, Raum-, und Gesellschaftsfragen, wobei er vor allem die Bedürfnisse und Lebensphasen der Bewohner im Blick hatte. Angesichts der Debatte über Tiny Houses, Modulbauten und Mobilheimen scheint Lenks Ansatz aktueller denn je. „Wahrscheinlich wäre es idealer, wenn unsere Wohnungen so gebaut würden, daß sie bis zu einem Grad verwandlungsfähig wären.“ (Salzburger Nachrichten, 4.4.1970. Sonderbeilage. S. 11) Mittlerweile sind die Fenster des Hauses zerschlagen, an manchen Stellen ist der Putz herabgefallen und die Stauden wuchern meterhoch. Koloman Lenks „wachsende Haus“ scheint dem Verfall preisgegeben zu sein.

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