Zum Finale der Sommerszene lud der Wiener Choreograph Chris Haring mit seiner Gruppe Liquid Loft zu einem opulenten Mahl ins republic. Auf eine Großleinwand wurden am 3. und 4. Juli 2015 kunstvolle Arrangements aus Früchten und Gemüsen in barocker Schönheit projiziert, wobei die Vergänglichkeit niemals ausgeblendet wurde.
Von Elisabeth Pichler
Drei Damen und ein Herr dekorieren eine Tafel mit Früchten, Gemüsen sowie diversen Kräutern und Pflanzen und achten dabei auf jedes Detail. Von der Decke tropft Wasser in ein Glas. Mittels einer Handkamera werden Bilder auf eine riesige Leinwand übertragen, die durch extreme Nahsicht aus Kohl, Fenchel und Ananas exotische Urwälder und Traumlandschaften zaubert.
Geräuschvoll beginnen die Performer, Paprika zu verspeisen, und nutzen das Knacken als Rhythmus für ausgelassene Tänze. In der barock anmutenden Szenerie erwachen zunehmend Lust und Begierde. Fast obszön wirken das Zerschneiden einer Tomate und das nachfolgende genussvolle Zerquetschen. Gegessen wird auch unter dem Tisch in dank Nachtsichtfunktion gespenstisch anmutender grünlicher Beleuchtung.
Eine der Tänzerinnen versucht ständig, etwas Wichtiges loszuwerden, doch sie schafft es nicht. Sie ist der Ansicht, dass wir diese Ungeheuerlichkeit nicht verkraften würden. In fröhliches Vogelgezwitscher mischt sich mehr und mehr das Summen von Fliegenschwärmen. Auch die Lebensmittel erscheinen nicht mehr ganz so frisch, kleine Maden machen sich breit und das Wasser in den Gläsern wirkt eigenwillig belebt.
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1 Kommentar zu "„Deep Dish“ – orgiastisches Abendmahl"
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Eines der besten Stücke, das ich seit längerer Zeit gesehen habe!