Der Albertsee

Albertsee

An der Grenze von Uganda zur Demokratischen Republik Kongo.

Die Piste ist schmal, dunkelrot und schnurgerade und wir sehen den Lkw schon von Weitem. Er uns wahrscheinlich auch. Dennoch wird er nicht langsamer, zieht eine riesige rote Staubwolke nach sich. Größer vor Kleiner!

Von Georg Zenz

Julius lenkt den Wagen ganz an die Seite und bleibt stehen. Ohne auch nur ein bisschen vom Gas zu gehen, donnert der Sattelschlepper mit irrem Tempo eine handbreit an unserem Wagen vorbei und deckt uns prasselnd mit Steinen, Sand und Staub ein.

Wir sind auf dem Weg zum Riftvalley, genauer gesagt zum Albertsee. Julius, mein Fahrer, hat seine Frau Grace mitgenommen. Sie war noch nie am Albertsee. Familienausflug.

Im Bodango Forest, einem faszinierenden Urwald, wo die Piste wie mit einem Lineal gezogen durchführt, sitzen Horden von Pavianen im Weg und machen nur unwillig Platz. Wegelagerer.

Wir stoppen, als keine Paviane in Sicht sind, um zu fotografieren, steigen aus und innerhalb weniger Minuten tauchen wie aus dem Nichts unzählige Paviane auf und umzingelt uns. Zähnefletschen einerseits, Zähneklappern andererseits – und Angstschweiß. Wir flüchten ins Auto. Türverriegeln und aufatmen. Der Boss der Bande springt über die Kühlerhaube aufs Autodach und trommelt wie wild auf das Blech. Julius startet und gibt Gas. Vollgas! Der Boss gibt auf und springt vom Dach. Dem haben wir es aber gezeigt! Sieg durch Flucht.

Wenig später sind wir am Abbruch zum Riftvalley. Der Ausblick ist atemberaubend. Weit draußen, bis zum Horizont der Albertsee und unter uns, verstreut im Grün die Dörfer und Felder.

Es geht die Serpentinen hinab in die Ebene und eine Stunde danach stehen wir im Ort Butiava am Albertsee. Es ist unbeschreiblich schön, einer der schönsten Plätze, die ich in Uganda sah. Palmen säumen das Ufer und das Blau des Sees reicht bis zum Horizont. Karibikfeeling!

Der Albertsee wurde 1864 vom Briten Samuel White Baker neu entdeckt und nach dem Prinzgemahlen der Königin Victoria, Prinz Albert benannt. Er ist mit 5300 km² und 160 km Länge einer der großen Seen des ostafrikanischen Grabenbruchs.

Wir schlendern das Ufer entlang und würden am liebsten ins Wasser hüpfen, aber die Gefahr vor den Erregern der Bilharziose ist zu groß. Dennoch ein einzigartiger Platz und ich bin weit und breit der einzige Tourist. Nix Hallstatt!

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