Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben

Am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2013, fand im neuen Antheringer Kulturzentrum, im ehemaligen Dorfwirtshaus Voglwirt, die Premiere dieses populären bayrischen Volksstückes statt. In der Titelrolle brilliert, wie schon 1989, Hans Stadler, langjähriger Hauptdarsteller des Salzburger Adventsingens.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

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Der Boanlkramer (bayrische Bezeichnung für den Tod) soll den Brandner Kaspar, einen verwitweten Büchsenmacher und begnadeten Wilderer, im 72. Lebensjahr abholen und ins Jenseits begleiten. Dieser fühlt sich jedoch „gesund wie ein Fisch im Wasser“, versucht daher, Zeit zu schinden, und lädt den ungebetenen Gast erst mal auf ein Gläschen Kirschgeist ein. Für den Himmel und die versprochenen Seligkeiten wäre er dann mit 80 Jahren bereit. Vom Alkohol leicht benebelt, lässt sich der Boanlkramer auf ein verhängnisvolles Kartenspiel ein und so muss er ohne Beute abziehen.

Brandner Kaspars groß gefeierter 75. Geburtstag wird durch einen tragischen Unfall überschattet. Seine heißgeliebte Enkelin, die tugendhafte Marei, verunglückt tödlich und landet im bayrischen Himmel, doch 18 Jahre zu früh. Bei Durchsicht der göttlichen Buchführung muss Petrus feststellen, dass sich da ein Fehler eingeschlichen hat. Warum ist eigentlich der Brandner Kaspar noch nicht da? Der Boanlkramer wird zum Rapport gerufen, es besteht Erklärungsbedarf.

Die Geschichte des Brandner Kaspars wird erstmals 1871 in den „Fliegenden Blättern“ veröffentlicht. Kurt Wilhelm bearbeitete 1975 das Werk seines Vorfahren für das Residenztheater München. Er fügte auch die „himmlischen Szenen“ hinzu. Regisseur Gerard Es lässt das Volksstück in Anthering spielen. Brandner Kaspar betrügt darin den Tod beim Kartenspielen.

Hans Stadler als Brandner und Josef Kittl als Boanlkramer bilden ein kongeniales Paar. Im Himmel zeigt sich liebevolles Menschsein. Erzengel Michael (Friedi Lebesmühlbacher) vergisst ständig sein Flammenschwert. Pförtner Petrus (Herrmann Lechner) liebt eine ordentliche Weißwurst-Brotzeit. Kleine Englein wuseln vergnügt umher.

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Das heitere Volksstück, wie geschaffen für eine engagierte Laienbüh…

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Dorfladen

1 Kommentar zu "Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben"

  1. adonis Kurt G. Maurer | 15. November 2013 um 16:18 |

    Mit dem Ragginger Hans geht in Anthering eine theaterspielende Institution in Pension. Hoffentlich bleibt er uns noch als Kabarettist beim Raggei Bräu seiner Söhne erhalten, soviel ich weiß, ist er auchnoch beim Adventsingen in Salzburg aktiv. Ich war und bin von seinem komödiantischen Talent begeistert, ein Prost auf den Hans!

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