Der Freischütz – Das Böse ist immer und überall

Der Freischütz – Das Böse ist immer und überall

In der Felsenreitschule bringt Johannes Reitmeier Carl Maria von Webers 1821 uraufgeführte romantische deutsche Oper eindrucksvoll auf die riesige Bühne. Samiel, der schwarze Jäger und böse Verführer, ist in dieser Inszenierung allgegenwärtig und hat ein böhmisches Dorf fest im Griff. Nur gut, dass sein Gegenspieler, der fromme Eremit, rechtzeitig auftaucht. Viel Applaus für eine elegante, stimmige Gruseloper in einem hinreißenden Bühnenbild bei der Premiere am 2. November 2024.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der junge Jäger Max, eigentlich ein vortrefflicher Schütze, hat in letzter Zeit eine Pechsträhne. Er sieht daher dem Probeschuss, den er am nächsten Tag vor dem Fürsten ablegen muss, mit Sorge entgegen. Nur als erfolgreicher Schütze darf er seine geliebte Agathe heiraten und die Erbförsterei übernehmen. Als der Bauer Kilian neuer Schützenkönig und Max vom ganzen Dorf verspottet wird, lässt er sich von seinem Rivalen Kaspar zu krummen Geschäften verleiten. Um Mitternacht wollen sie gemeinsam in der Wolfsschlucht Freikugeln gießen.

Im Forsthaus hängt Agathe trüben Gedanken nach. Einziger Trost sind für sie die geweihten weißen Rosen, die ihr ein Eremit mit der Warnung vor unbekannten Gefahren geschenkt hat. Dass Max heute noch etwas in der verhexten Wolfsschlucht zu erledigen hat, gefällt ihr daher gar nicht. Kaspar verrät Max nicht, dass die gegossenen Freikugeln zwar treffsicher sind, aber auch tödlich sein können. Er hat absolut finstere Pläne. Auch beim Finale mischt Samiel kräftig mit und nur durch das Eingreifen des Eremiten kann Schlimmeres verhindert werden. Auf die sinnlose Tradition des Probeschusses wird allerdings in Hinkunft verzichtet.

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