„Der Schinderhannes“ – von Carl Zuckmayer (1896-1977)

Schinderhannes

Mit verschiedenen Veranstaltungen gedenkt die Gemeinde Henndorf am Wallersee des 125. Geburtstags des großen Dichters, der die Jahre 1926 bis 1938 hier in der Wiesmühl’ verbracht hat. Die Premiere des räuberischen Spiels fand am 1. Juli 2021 im wildromantischen Waldfestgelände statt.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Im Gasthaus „Grüner Baum“ geht es lustig zu, denn ein fremder Händler, der sich Jakob Ofenloch nennt, schmeißt eine Runde nach der anderen. Auch flirtet er heftig mit Julchen, die die Gäste mit dem munteren Lied vom Räuberhauptmann Johannes Bückler, genannt der „Schinderhannes“, unterhält.

„Das ist der Schinderhannes,
 Der Lumpenhund, der Galgenstrick,
 Der Schrecken jedes Mannes
 und auch der Weiber Stück…“

Der Gerber ist hingegen schwer verärgert, hat ihm doch jemand sein gutes Leder gestohlen. Zufällig hat der übermütige Händler Leder dabei, das er nun für zwei Gulden das Stück an den Gerber verkauft. Als dieser merkt, dass er seine eigene, gestohlene Ware gekauft hat, ist der Schinderhannes schon über alle Berge. Das singende Julchen ist dem Charme des Draufgängers  erlegen und folgt ihm, obwohl gemunkelt wird, dass er bereits sieben Bräute habe.

Das Stück spielt im Hunsrück (Mittelgebirge in Rheinland-Pfalz) zur Zeit der napoleonischen Besatzung und so kommt es ständig zu Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und den Leuten um Schinderhannes. Als Julchen merkt, dass dieser wilde Trupp nur schwer zu bremsen ist und immer mehr Gewalt ins Spiel kommt, verlässt sie ihren Geliebten. Die Pause wird dazu genutzt, um Steckbriefe an die Bäume zu helfen, denn nun sind 5.000 Gulden für die Ergreifung des Räubers ausgesetzt. Das kann nicht gut gehen, denn in der Bande des Schinderhannes treibt sich viel zw…

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