Die dunklen Seiten des US-Präsidenten Jimmy Carter

Henri Rousseau: Der Krieg | Musée d'Orsay Paris

Henri Rousseau: Der Krieg | Musée d'Orsay Paris

Neben seinen Verdiensten hätten die Medien in den Nachrufen auf Jimmy Carter auch die dunklen Seiten seiner Präsidentschaft (1977 bis 1981) beleuchten müssen.

Heinrich Frei

Von Heinrich Frei, Zürich, Schweiz

Im dritten Amtsjahr des US-Präsidenten Carter wurden die Gegner des pro-sowjetischen Regimes in Kabul heimlich gestärkt, indem islamische Fundamentalisten angeworben wurden – unter ihnen auch Osama bin Laden. Die vor allem aus Saudi-Arabien stammenden Männer sollten subversiv in Afghanistan tätig werden und das pro-sowjetische, säkulare Regime in Kabul destabilisieren.

Die islamistischen Kämpfer wurden mit Waffen und Know-how versorgt. Carters Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski machte Carter klar, dass diese Unterstützung eine militärische Intervention der Sowjets nach sich ziehen würde. Dadurch würde sich die Gelegenheit bieten, der Sowjetunion eine Niederlage zuzufügen, wie sie die USA in Vietnam erlitten hatten.

Am 24. Dezember 1979 marschierten schließlich sowjetische Truppen in Afghanistan ein. Es begann ein zehn Jahre andauernder Konflikt zwischen der sowjetisch gestützten Zentralregierung und verschiedenen Guerilla-Gruppierungen, die gegen die sowjetischen Truppen und deren Verbündete kämpften. Diese vornehmlich saudischen Glaubenskrieger bezeichneten sich als Mudschahedin, als Kämpfer für die Verbreitung und Verteidigung des Islam. Auch sie verwüsteten – wie die Sowjets – weite Teile des Landes. Finanzielle und materielle Unterstützung erhielten die Gotteskrieger von den USA, Pakistan und Saudi-Arabien.

Der amerikanische Geheimdienst CIA orga…

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