Jedes Dorf ist durch seine Bewohner charakterisiert. Im Jahr 2003 fotografierte ich Lamprechtshausener Geschäftsleute und Firmenbosse für die Homepage des örtlichen Tourismusverbandes.
Es ist eine Serie interessanter und markanter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geworden. Eine kleine Auswahl dieser Portraits möchte ich hier vorstellen.
Der Vater hat als Motorrad- und Fahrradhändler begonnen, 1957 ist daraus ein VW Händler geworden und bis heute geblieben.
Robert John versucht für Einheimische und Durchreisende das richtige Buch zu finden, was nicht immer ganz leicht ist. Für kleine und große Kinder hat er das passende Spiel auf Lager. Elektronische Spielgeräte mag er nicht.
Der Käsehof Emmentaler aus Lamprechtshausen ist weit über die Grenzen hinaus für seine Qualität bekannt.
Der Raikadirektor verwaltet unter anderem die Rücklagen, die man auch in Lamprechtshausen braucht, wenn die Regierung kein vernünftiges Pensionsvorsorgesystem zu Wege bringen sollte.
Der Elektromeister sorgt dafür, dass jeder im Dorf seinen Strom gefahrlos aus der Steckdose bekommt und nirgendwo ein “Kurzer” ist.
Eigentlich lacht er ja auch, der alte Schmied. Aber mehr inwendig. Wie’s halt die Art der Leut’ ist, die ein Leben lang hart zupacken haben müssen. 1826 ist der Schmiedgeselle Maderegger vom Königsee nach L’hausen kommen und hat die Schmiede in Willenberg übernommen. Früher warn’s Huf- und Wagenschmiede, dann ist die Werkstatt und der Handel mit Landmaschinen dazu kommen. Erfahrung und Tatkraft, vereint in 2 Generationen, das hat den Schmied z’ Wimmberg zu einer moderne Schlosserei und Portalbauerei gemacht.
Viele Wagner gibt’s nicht mehr im Flachgau. Darum können wir froh darüber sein, dass unser Johann noch so aktiv und mit Begeisterung sein Handwerk ausübt. Daneben ist er auch ein erstklassiger Tischler.
Der Baumeister Otto Duswald baut Häuser für Generationen.
Das Dorfgeschehen soll für spätere Generationen aufgeschrieben und an möglichst viele Bürger verteilt werden.
Scherben bringen Glück; sollten aber nach dem Glückbringen wieder durch ganze Gläser ersetzt werden.
Der Bäckermeister an der Hauptstraße ist bis weit über das Dorf hinaus für seine knusprigen Haussemmel und reschen Salzschneider bekannt.
In diesem Betrieb werden Schuhsohlen noch vom Chef gedoppelt, wenn man sich von seinen “eingelatschten Böcken” nicht trennen möchte.
Die Wirtin´z Schwerting ist die erste Adresse in Lamprechtshausen, wenn es um solide Hausmannskost geht.
Das Floristenehepaar begrüßt alle mit einem Strauß bunter Blumen, dazu gibt es noch die passende Vase.
In der 3. Generation brennen die Bruckmosers erstklassigen Obstschnaps. Schon der Vater Heinrich Bruckmoser war weit über die Gemeindegrenzen hinaus, als Schnapsbrenner bekannt und beliebt.
Der Sohn Josef hat sich voll und ganz dem “hochgeistigen flüssigen Obst” verschrieben. Zahlreiche Auszeichnungen (Goldmedaillen auf der Destillate und viele Preise) sind der Lohn.
Fliesen, Marmor und Kachelöfen sind seine Leidenschaft
Der Zimmermeister hat so manchen Haus ein Dach verpasst! Oder gleich das ganze Haus aus Holz gebaut.
Der Installateur sorgt dafür, dass es im Winter warm ist und keine Leitungen und Rohre verstopft sind!
In jedem Dorf gibt es Rindviecher, Georg Kirchtag handelt mit den 4-beinigen Exemplaren, wie zuvor sein Vater Georg, der Keilwirt in Arnsdorf.
Der praktische Arzt im Dorf ist für fast alle Wehwehchen der Einwohner zuständig.
Der Originalbeitrag wurde im August 2003 auf der Dorfzeitung erstmals publiziert.
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