Die Freikugel – Der Max will schummeln

Der Freischütz für Kinder

In der Felsenreitschule begeisterte am 17. November 2024 eine Kinderfassung der romantischen Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber Kinder und Erwachsene.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Radiomoderator Christian Katzer irrt auf der Suche nach dem Ausgang über die Bühne und trifft auf Ännchen, die beste Freundin von Agathe. Christian ist fasziniert von den Waldmenschen und ihren eigenwilligen Ritualen und so verfolgen sie gemeinsam die Oper. Der Reporter kann es nicht lassen und mischt sich dauernd ein. Anna Lea hat die Inszenierung von Johannes Reitmeir mit einer eigenen Textfassung auf 70 Minuten gekürzt und kindgerecht serviert. Ein voller Erfolg.

Christian und Ännchen (Nicole Lubinger) beobachten Max (Luke Sinclair), der heute wirklich kein Glück hat. Während er die Schießscheibe verfehlt, lässt sich der Bauer Kilian (George Humphreys) als neuer Schützenkönig feiern. Kein Wunder, dass Max jetzt Angst vor dem morgigen Probeschuss hat. Nur wenn der gelingt, bekommt er seine geliebte Agathe (Athanasia Zöhrer) zur Frau. Der fiese Kaspar (Andreas Mattersberger) erzählt Max von magischen Kugeln, die um Mitternacht in der Wolfsschlucht gegossen werden können. Das gefällt Christian gar nicht, er will Agathe verraten, dass ihr Bräutigam schummeln will. Gemeinsam mit Ännchen folgt er nun Max in die Wolfsschlucht und beobachtet das teuflische Treiben. Nur gut, dass er stets Mozartkugeln dabei hat.

Anna Lea hat diese Kinderfassung mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt. Georg Clementi hält sich als Samiel diesmal sehr zurück, die Kinder aber sind fasziniert von dem Teufel, der so gut Geige spielen kann. Der marionettenhafte Tanz in der Waldschenke endet diesmal fröhlich. Auch die Brautjungfern behandeln Agathe liebevoll und nicht aggressiv. Besonders nett fand ich die Idee, dem Jägerchor einfach die Gewehre wegzunehmen. Da sieht doch alles gleich viel friedlicher aus.

Christian Katzer sorgt mit flotten Sprüchen für gute Stimmung bei Kindern und Erwachsenen. So nimmt er der Oper viel von ihrer doch etwas düsteren Thematik. Er ist als Reporter stets mit Mikrofon unterwegs und ständig auf der Suche nach Interview-Opfern. So macht er auch vor dem Orchester nicht halt. Der Dirigent wimmelt ihn jedoch ab: „Wir sind nur für die Musik zuständig!“ In Agathes Kammer muss er sich sogar in ihrem Bett verstecken, denn Max sollte ihn auf gar keinen Fall sehen.

Ein großes Kompliment an das Salzburger Landestheater, dass es Kindern ermöglicht hat, wirklich große, romantische Oper in einem phantastischen Ambiente und mit einem grandiosen Bühnenbild zu erleben.

Dorfgockel

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