Die Hand ist ein Werkzeug, mit dem wir greifen und halten. Der Griff nach Gegenständen kann als ein Akt der Aneignung gesehen werden. Daher gilt die Hand als ein Symbol für Kontrolle, Besitz, Macht und Herrschaft.
Von Michaela Essler
Die Redewendung er/sie hat es in der Hand „er/sie hat die Kontrolle, es liegt an ihm/ihr etwas zu tun“ ist ein Ausdruck mit dem Besitz, Kontrolle und auch Macht umschrieben wird. So sagen wir beispielsweise sie halten das Leben des Gefangenen in ihren Händen und meinen damit „sie entscheiden, ob der Gefangene am Leben bleibt oder getötet wird“.
Wir haben es in der Hand
Sprachlich können wir auch Menschen in der Hand haben. So sagen wir ich haben ihn/sie in meiner Hand und meinen damit „ich habe ihn/sie unter meiner Kontrolle“ oder „ich habe ein Druckmittel gegen ihn/sie“. Eine Variante dazu ist die Redewendung etwas gegen jemanden in der Hand haben mit der Bedeutung „belastende Unterlagen gegen jemanden besitzen“.
Umgekehrt bedeutet etwas aus der Hand geben „etwas aufgeben“, wie beispielsweise er/sie gibt die Zügel aus der Hand „er/sie gibt die Leitung ab, übergibt die Befugnisse an jemanden anderen“.Die Oberhand
Die Hand galt lange Zeit als Symbol für Besitzergreifung, Sieg und Herrschaft. Aus dieser Vorstellung entwickelte sich für das Wort Oberhand die Bedeutung „Oberherrschaft, Übermacht, Sieg, Überlegenheit“. Das Wort Oberhand ist eine Zusammenrückung des mittelhochdeutschen Ausdrucks diu obere hant „die obere Hand“, findet sich seit dem 12. Jahrhundert und bezeichnete ursprünglich den Handrücken als oberen Teil der Hand. Mit der Zeit verlor sich das Wort die und der Ausdruck obere Hand rückte zusammen. Dadurch entstand das Wort Oberhand. Heute ist Oberhand ein Ausdruck für Überlegenheit oder Sieg, wie etwa sie haben im Spiel die Oberhand oder die Aufständischen gewannen die …
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