Am 28. März 2025 schloss das Gasthaus Zur Klause am Tor für immer seine Türen – und mit ihm ging ein kleines Stück Salzburger Wirtshauskultur. Seit den 1870er-Jahren war das charmante Beisl am Ursulinenplatz, unweit des Klausentors ein Fixpunkt im Leben vieler Salzburgerinnen und Salzburger. Wer hier einkehrte, fand nicht nur ein kühles Bier, sondern vor allem Gespräche, Freundschaften und Geschichten.

Von Karl Traintinger
Das Haus selbst, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1556 zurückreichen, atmete Geschichte. Ziegel mit dem Doppeladler, alte Landkarten an der Decke, liebevoll platzierte Kunstwerke – vieles davon stammte von den Gästen selbst. Im Laufe er Gescchichte hieß das Gasthaus auch einmal Bacchus-Klause (Ammerer/ Waitzbauer). Die Klause war nicht nur Wirtshaus, sondern ein Ort, an dem sich Kunst, Alltagsleben und Vergangenheit begegneten.
Fritz Weyringer, der letzte Wirt, kannte das Lokal seit 1998. Er war zuerst Stammgast, dann Barkeeper und übernahm dann 2013 das Zepter von Sebastian Stöger. Dieser war dem Salzburger Original Fritz Kohles nachgefolgt. Hier lernte er auch seine Frau Sabine kennen. Die Klause war für ihn ein zweites Zuhause, ein Herzensprojekt. „Und ein junges Beislpublikum kommt in Salzburg nicht nach“, meinte er zum Abschied mit einem wehmütigen Auge. Nach der Pandemie blieb das Stammpublikum aus, neue Gäste fanden nicht den Weg ins Lokal. Schlussendlich war der Schritt zur Schließung unausweichlich.
Am letzten Abend füllte sich das Lokal noch einmal mit vertrauten Gesichtern, es wurde gelacht und erinnert. Die Klause war ein Ort für alle: für Arbeiter und Literaten, für schräge Vögel und stille Genießer. Ein Ort, an dem man einfach Mensch sein durfte. Jetzt ist sie Geschichte – aber eine, die viele mit einem Lächeln im Herzen behalten werden.







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