Die plastifizierte Welt

Die plastifizierte Welt

Eine fotografische Auseinandersetzung mit unserem Abfall

Im Jahr 2018 besuchte ich im Rahmen der Vorbereitungen zum Open Space Projekt die Salzburger Abfallbeseitigung in Siggerwiesen. Die Eindrücke, die ich von diesem Ort mitnahm, waren gleichermaßen erschreckend wie inspirierend.

Karl Traintinger

Von Karl Traintinger

Die schiere Menge an angeliefertem Müll – insbesondere der Plastikabfall – hinterließ einen bleibenden Eindruck. Doch statt mich von der bedrückenden Realität entmutigen zu lassen, fand ich inmitten der Müllberge eine ungewöhnliche ästhetische Faszination.

Zwischen Lost Space und Müllästhetik

Die riesigen Abfallberge boten eine einzigartige Kulisse für ungewöhnliche Fotos. Besonders beeindruckend waren die Mineralwasserflaschen in unterschiedlichen Farben, die ein gewisses chaotisches Muster bildeten. Diese Motive erinnerten an eine Art „Lost Space“, einen Ort zwischen Verfall und Wiederentdeckung, der zum Nachdenken über menschliches Verhalten und dessen Konsequenzen einlädt.

Es entstanden Aufnahmen, die im weitesten Sinne dem Stil von „Trash to Treasure“ zuzuordnen sind. Dabei werden scheinbar wertlose Objekte oder Szenen in einem neuen Licht dargestellt und als etwas Besonderes und Schönes interpretiert. Diese Herangehensweise ermöglichte es, die Problematik von Abfall und Umweltverschmutzung nicht nur darzustellen, sondern auch einen Raum für Reflexion und Diskussion zu schaffen.

Nachhaltigkeit in der Kunst

Die fotografischen Arbeiten werfen die Frage auf, was Nachhaltigkeit wirklich bedeutet. Trotz der Bemühungen, Müll zu trennen und zu recyceln, bleibt der Eindruck, dass die gesellschaftliche Verantwortung noch lange nicht ausreichend wahrgenommen wird. Die Bilder, die aus dieser Erfahrung hervorgingen, dienen als visuelle Mahnung, wie weit die Menschheit von einer nachhaltigen Lebensweise entfernt ist.

Kunst als Brücke zur Bewusstseinsbildung

Mit dieser Fotostaffel möchte ich zeigen, dass Kunst ein starkes Medium sein kann, um komplexe Themen wie Umweltverschmutzung und Nachhaltigkeit aufzugreifen. Die Bilder regen auch zum Nachdenken über den eigenen ökologischen Fußabdruck an.

Das Zusammenspiel von Ästhetik und Kritik macht diese Fotografien zu einem wichtigen Beitrag im Diskurs über Umwelt und Kunst. Vielleicht gelingt es der Kunst, wo Worte oft nicht ausreichen: Menschen zu berühren und zu inspirieren, aktiv zur Veränderung beizutragen.

Es wird spannend, was das neue Pfandsystem, das mit dem letzten Jahreswechsel eingeführt wurde, der Umwelt bringen wird.

Obst und Gemüse aus dem Plastikland >

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