„Die Vermessung der Welt“ – zwei geniale Sonderlinge

In dem 2005 erschienenen Erfolgsroman beschreibt Daniel Kehlmann mit viel Humor die Genialität und Groteske zweier deutscher Wissenschaftler, die sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts an die Vermessung der Welt machen. Die Bühnenfassung von Dirk Engler feierte am 3.10.2014 im Salzburger Landestheater Premiere. Viel Applaus für Christoph Wieschke als Alexander von Humboldt und Marco Dott als Carl Friedrich Gauß.

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Von Elisabeth Pichler

Während sich im Roman Alexander von Humboldt (1769-1859) und Carl Friedrich Gauß (1777-1855) erst auf den letzten Seiten auf einem Kongress in Berlin begegnen, posieren die beiden Wissenschaftler bereits zu Beginn der Aufführung gemeinsam für einen Fotografen. Humboldt gibt sich euphorisch, doch dem Griesgram Gauß dauert die Prozedur viel zu lange. In Rückblenden wird das unterschiedliche Leben der beiden Koryphäen geschildert. Gauß, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, kann sich nur dank eines Stipendiums ganz der Mathematik widmen. Da eine Familie ernährt werden muss, arbeitet er zunächst widerwillig als Landvermesser.

Auch an der Universität – umgeben von lauter Idioten – fühlt er sich nicht wohl: „Ich will forschen, nicht dozieren.“ Humboldt hingegen besitzt Namen und reichlich Geld und so macht er sich, getrieben von Wissensdurst und Forscherdrang, auf, die Welt mit all seinen Sinnen zu erforschen. Gemeinsam mit dem französischen Arzt und Botaniker Bonpland reist er nach Südamerika. Die beiden kämpfen sich durch den Urwald, befahren den Orinoco und versuchen, den Gipfel des Chimborazo zu bezwingen. Humboldt bekommt nie genug, er will immer mehr und immer weiter. Sein rücksichtsloses Verhalten macht Bonpland zu schaffen, der Wunsch, den Forscher umzubringen, wird immer stärker.

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