Im „Max Schlereth Saal“ (vormals Großes Studio) des Mozarteums stand als Abschlussproduktion Mozarts meistgespielte Oper „Die Zauberflöte“ auf dem Programm. Die vom Regieduo Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka erstellte neue Dialogfassung rückt die Arbeit am Werk in den Vordergrund. Probe und Aufführung verschmelzen und unterhalten mit Charme und Witz. Eine spritzige Inszenierung, die hervorragend zum jugendlichen, überaus spielfreudigen Ensemble passt.
Kurz vor Probenbeginn herrscht lockere Atmosphäre im kargen Probensaal. Kleinigkeiten müssen noch geklärt werden: „Ist die Flöte schon da?“ – „Bring die Klavierauszüge mit!“ – „Hat sich die Requisite schon gemeldet?“ Der Darsteller des Tamino ist schwer verärgert, wurde er doch kurzfristig umbesetzt und muss sich nun mit der Rolle des Monostatos begnügen. Da ist doch tatsächlich ein Neuer aufgetaucht, eindeutig ein Protektionskind mit Verbindungen nach ganz oben, und hat ihm die Rolle weggeschnappt.
Als die Regisseurin (Frau Stern) auftaucht, ist Schluss mit lustig, nun wird hart gearbeitet. Kaum hat die Königin der Nacht zu ihrer ersten großen Arie angesetzt, wird sie auch schon unterbrochen: „Du machst ja eine Zirkusnummer aus der Arie!“ Aus dem Orchestergraben kommen noch Phrasierungs-Tipps vom Dirigenten (Herrn Sonnig). Dann hebt sich die graue Wand des Probenraumes und gibt den Blick frei auf einen imposanten Weisheitstempel, der aus großen, verschiebbaren schwarz-weißen Kuben besteht. Doch auch hier geht nicht alles glatt, denn die Requisiten sind noch immer nicht da.
Zwischendurch wir noch eine Beleuchtungsprobe eingeschoben, da kann die Technik all ihre Möglichkeiten ausspielen. Leider bekommt der Tamino-Darsteller Starallüren. Er möchte am liebsten alles hinschmeißen: „Ich bin doch k…
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