„Dracula“ – Ein schauriges Musical

„Dracula“ – Ein schauriges Musical

Im Schauspielhaus Salzburg treibt derzeit eine Kreatur der Nacht ihr Unwesen, denn Tabea Baumann hat den 1894 veröffentlichten Roman des irischen Schriftstellers Bram Stoker für die Bühne bearbeitet. Der Autor machte aus einem rumänischen Nationalhelden den wohl bekanntesten Vampir der Literaturgeschichte. Das mit bekannten Songs aus den 80er Jahren servierte gruselige Stück unterhielt am 27. April 2025 ein volles Haus mit erstaunlich viel jugendlichem Publikum bestens.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Isabel Graf hat mit gotischen Elementen und spinnwebenartigen weißen Stoffen das passende Ambiente für ein Spukschloss geschaffen. Hier also residiert Graf Dracula. Er ist auf der Suche nach neuen Jagdgründen und will seinen Wohnsitz nach London verlegen. Der junge, etwas naive Jonathan Harker kommt mit den passenden Angeboten. Vorgewarnt von den Einheimischen mit Knoblauch und Kreuz, kommt er im Schloss an. Bald schon ist er schwer irritiert, denn es gibt in dem großen Schloss kein Personal, aber viele verschlossene Türen. Nach Wochen gelingt ihm endlich die Flucht und er kehrt etwas verwirrt nach London zurück und heiratet sofort seine geliebte Mina. Diese macht sich allerdings Sorgen um ihren Gemahl und nimmt daher Kontakt mit Dr. Sewald auf, der ein Sanatorium für verlorene Seelen leitet.

Als Minas beste Freundin Lucy ein großes Fest gibt, taucht plötzlich der ominöse Graf aus Transilvanien auf. Er ist schwer begeistert von den beiden Damen und macht ihnen charmant, aber sehr aufdringlich den Hof. Eigentlich hat er es ja auf die schöne Mina abgesehen, doch die flotte Lucy erweist sich als williges Opfer. Bald schon wird Lucy immer schwächer, ihre Träume werden immer verwirrter. Dr. Sewald weiß keinen Rat mehr und wendet sich daher an den charismatischen Dr. von Helsing. Der kommt dem Rätsel schnell auf die Spur. Hier treibt ein gemeiner Vampir sein Unwesen und er weiß genau, was zu tun ist. Wer aber wird den Mut aufbringen und den Holzpfahl benutzen?

Maëlle Giovanetti lechzt als furchteinflößender, androgyner Graf Dracula ständig nach Blut. Als sich Jonathan Harker (Benjamin Muth) beim Rasieren schneidet, zerstört er den Spiegel, diesen „Talisman der Eitelkeit“, und stürzt sich auf das blutige Messer. Drei untote Damen (Sophia Fischbacher, Julia Rajsp und Angie Mastoraki) haben im Schloss ihren großen Auftritt, bevor sie sich wieder in ihren Sarg zurückziehen. In London hat Mina (Sophie Fischbacher) nichts als Sorgen. Ihr Gatte benimmt sich seit seiner Reise höchst eigenartig und auch ihre beste Freundin Lucy (Julia Rajsp) ist nicht wiederzuerkennen. Dabei müsste sie doch glücklich sein, hat sie sich doch endlich für Arthur (Marvin Rehbock) entschieden. Dr. Seward (Rene Eichinger) ist mit seinen Patienten heillos überfordert, da kann nur noch Dr. von Helsing (Olaf Salzer) weiterhelfen.

Die bekannten Songs passen textlich hervorragend zu der turbulenten Horrorgeschichte, die von Susi Weber mit einem spielfreudigen Ensemble flott in Szene gesetzt wurde. Marina Weller hat für die überaus witzige Choreographie gesorgt. Finstere Träume sollte dieser heitere Theaterabend dem Publikum garantiert nicht bescheren.

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