Früher einmal ging es bei Duellen von 2 Kontrahenten um Leben und Tod. Sekundanten sorgten dabei für die Einhaltung der ausgemachten Spielregeln. Später begnügte man sich oft auch mit der Satisfaction, die nicht unbedingt einen tödlichen Zweikampf erforderte. Die auslösende Ursache für einen duellierbaren Konflikt waren in der Regel Ehrenstreitigkeiten.
Duelle in der heutigen Zeit werden nicht mehr blutig ausgetragen, ob sie aber die Grundlage für eine künftige, gute Zusammenarbeit darstellen, wage ich dennoch zu bezweifeln.
Bei den aktuellen Fernsehduellen der Spitzenpolitiker heißt es dann beispielsweise: Kern (SPÖ) gegen Kurz (ÖVP), Stache (FPÖ) gegen Lunacek (GRÜNE), Strolz (NEOS) gegen Kern (SPÖ) und so weiter. Das hört sich einschaltquotentechnisch natürlich weit besser an als: Kern (SPÖ) diskutiert mit Kurz (ÖVP), Stache (FPÖ) diskutiert mit Lunacek (GRÜNE), Strolz (NEOS) diskutiert mit Kern (SPÖ), und so weiter.
Die Zusammenarbeit nach dem Duell war früher in der logischen Konsequenz einfacher, es blieb zumeist nur einer der Kontrahenten übrig. Bei den heutigen Fernsehduellen bleiben aber alle am Leben und einige davon sollen letzendlich gemeinsam zum Wohle unserer Demokratie arbeiten! Nach manchen Duellen kann ich mir das nur sehr schwer vorstellen. Was kann man von einem Wahlkampf erwarten, der Gerichtsverhandlungen zur Folge haben wird?
Gäbe es für die Parteien eine realistische Chance, nicht in den TV-Ring zu steigen? Sind so viele Konfrontationen wirklich notwendig und der demokratischen Meinungsbildung zuträglich? Was ist die vordringliche Aufgabe der Moderatoren? Quoten oder Information? Sind Fernsehduelle der Spitzenpolitiker vor Wahlen in dem aktuellen Außmaß wirklich eine gute Errungenschaft? Bräuchte es Sekundanten?
Auch die letzte Wahlkampfwoche wird vorbeigehen. Das Unwort „dirty campaigning“ kann ich nicht mehr hören.

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Ich kann den Fernsehduellen überhaupt nichts abgewinnen. Die Interviews in den SN waren hingegen sehr lesenswert!