“Empire” Sommerszene – republic

Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner

Die französisch-österreichische Performancegruppe Superama war am 16.7.2009 mit ihrem neuen Stück “Empire” (Kunst und Politik) im republic zu Gast und geht  darin der Frage nach, wie sich Realität in der Kunst darstellen lässt.

Empire (Kunst und Politik)

Choreographie/Produktion:  Superamas
Mit: Roch Baumert, Alix Eynaudi, Davis Freeman, Magda Loitzenbauer, Ariane Loze, Jamal Mataan, Anna Menelssohn, Diederik Peeters, Fabris Endris Rahoma, Rachid Sayet, Martin Schwab und Superamas ___STEADY_PAYWALL___

Foto: Wolfgang Kirchner
Foto: Wolfgang Kirchner

Die französisch-österreichische Performancegruppe  Superama  (zu Deutsch: „Galaxienhaufen“)  war mit ihrem im Auftrag von Linz 2009 produzierten Stück „Empire“  am 16.7.2009 zu Gast bei der Sommerszene.

Noch bei geschlossenem Vorhang wird das Publikum von einer Off-Stimme über die Schlacht von Aspern und das erste große Massaker der modernen Kriegsgeschichte, bei der im Jahre 1809 innerhalb von zwei Tagen 40.000 Soldaten ums Leben kamen, informiert. Doch beanspruchten beide Seiten den Sieg für sich: für die Österreicher unter Erzherzog Karl war es die siegreiche Schlacht bei Aspern, für die napoleonischen Truppen die ebenso siegreiche Schlacht bei Essling.

Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner
Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner
Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner
Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner
Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner
Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner
Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner
Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner
Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner
Foto: sommerszene Salzburg/ Wolfgang Kirchner

Wenn sich der Vorhang hebt, gruppieren sich vor drei weißen Leinwänden die Darsteller in historischen Kostümen. Ein französischer Offizier sitzt mit einer österreichischen Prinzessin am Kartentisch, noble Kokotten plaudern und kichern über ihre Affären. Doch werden diese kurzen szenischen Schilderungen immer wieder von kämpfenden Soldaten, die über die Bühne stürmen, unterbrochen. Es wird geschossen, geflirtet, gestorben und vergewaltigt.

Schnell und präzise laufen diese Szenen ab, doch plötzlich taucht eine Filmkamera auf und macht uns klar, dass es sich um Aufnahmen für einen Kostümfilm gehandelt hat.

Zum Abschluss des Drehs geht es zum Empfang beim französischen Botschafter. Dieser empfängt die unterschiedlichsten Gäste auf gekonnte heuchlerische Art und Weise, flirtet ungeniert mit dem anwesenden Model und hat Probleme mit seiner eifersüchtigen Gattin.

Dazwischen gibt es Filmprojektionen, in denen das Ensemble über das Thema seiner Arbeit philosophiert, wie man Realität in der Kunst darstellen kann. Man begibt sich nach Afghanistan, um eine Filmemacherin zu interviewen. Doch die Frage bleibt immer offen, was ist Fiktion und wo hört sie auf? Auch ein somalischer Asylsuchender kommt zu Wort, doch seine dramatische Geschichte geht in der allgemeinen Partylaune unter.

Elisabeth Pichler
Elisabeth Pichler, Dorfzeitung

Die Superamas spielen mit verschiedenen Erzählebenen, das Ganze sehr lustvoll und mit oft bissigem, schwarzen Humor. Das bunte Ensemble arbeitet mit unterschiedlichen darstellerischen Mitteln, der Tanz spielt dabei diesmal nur eine Nebenrolle in diesem schnellen und intelligenten Spektakel über Medien und Machtmechanismen.

Das Publikum spendete nach 80 Minuten freundlichen Applaus, sichtlich noch beeindruckt von dem spektakulären Feuerwerk am Ende des Stückes, das aber auch beängstigend an ein Bombardement erinnerte.


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Dorfladen

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