Das Cabaret Dada de Salzbourg lässt das Publikum einen Blick hinter die Kulissen des Theaters, dieser gekünstelten Kunst, werfen und verspricht „einen Abend gegen die eigene Abschaffung – grotesk, absurd und ganz, ganz gut gemeint“. Beste Unterhaltung, nicht nur für Theaterliebhaber. Die Premiere fand am 17. Mai 2017 in der ARGEkultur statt.
Von Elisabeth Pichler
Auf vier offenbar dem Sperrmüll entrissenen Sesseln nehmen die Schauspieler Platz und blicken erwartungsvoll ins Publikum. Das Handy wird ausgeschaltet, eine raschelnde Packung mit Nüsschen weggesteckt. Begeistert zeigt sich das Quartett jedoch nicht von dem Gebotenen. Man kann sich nicht einigen, ob die Performance überhaupt schon angefangen hat.
Die vielen schlecht gekleideten Menschen seien doch sicherlich keine Schauspieler, das könne sich doch kein Theater leisten. Sind das nun nur Statisten, eventuell ein Chor oder überhaupt nur ein Flashmob? Bianca hat die Nase voll und beschließt, dieses armselige Theater zu verlassen. „18 Euro für diesen Blödsinn, da nehme ich doch wenigstens den Sessel mit!“
Die nächste Szene spielt auf einer Probebühne. Die einfache Ansage: „Jeder nimmt sich einen Stuhl und sucht sich einen Platz im Raum, einen Raum, wo er sich sicher fühlt“, führt zu heftigen Streitereien, denn die völlig unterschiedlichen Charaktere können sich einfach nicht einigen, wie das Intro des neuen Stückes auszusehen hat und wie viel Emotionen gefragt sind. Der sensiblen Helga setzt diese destruktive Probenatmosphäre besonders zu, während Reinhard sie zu genießen scheint. Dem Publikum wird allerdings auch verraten, was sich die Schauspieler von ihm erwarten: flammende Begeisterung für das Gebotene, natürlich volle Konzentration, un…
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