Buchtitel: Herr Groll und der rote Strom
Autor: Erwin Riess
Verlag: Otto Müller Verlag
Erschienen: 2010
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Klapptext:
An der Donau unterhalb von Wien wird eine Leiche angespült. Groll macht sich mit seinem Freund, dem Dozenten, auf, das Geheimnis um die Tote zu lüften. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftkrise entfaltet sich zwischen den Nobelbezirken Hietzing und Döbling und den Arbeiterbezirken an der Donau ein erbitterter Kampf um sexuelle und ökonomische Macht, bürgerliche Reputation und existentielle Würde. In guter Tradition der bisherigen Groll- Romane sind die zum Teil haarsträubenden Unternehmungen der Protagonisten in einen steten Fluss teils skurriler, teils scharfsichtiger Erörterungen der Welträtsel eingebettet.
Herr Groll ist Liebhaber der Binnenschifffahrt, Rollstuhlfahrer aus Notwendigkeit und historischer Ökonom aus Leidenschaft. In einem Heurigen in Wien- Floridsdorf betreibt er eine Lebensberatungskanzlei, und er sorgt für Horst, einen herzkranken Fischer an der Donau, und dessen Sohn. Eines Tages wird unterhalb von Horsts Fischerhütte die Leiche einer jungen Frau angespült. Wenig später findet Groll sich in einer Verschwörung wieder, in die drei Herren der besseren Gesellschaft und Freund Horst verstrickt sind. Mit Hilfe seines Gefährten, des „Dozenten“, der an einer erbittert geführten Familienfehde leidet, macht Herr Groll sich auf, das Schlimmste zu verhindern. Das heißt: Das Chaos wird allgemein. Und die Donau steigt unaufhaltsam; ein Jahrunderthochwasser nimmt seinen Lauf.
Rezension von Karl Traintinger
Das zentrale Thema des Buches ist das Leben an und mit der Donau, die Aufklärung des Mordes passiert nebenbei und ist eigentlich auch gar nicht so wichtig. Die handelnden Personen werden in ihrem zum Teil bizarr morbiden, wienerischen Umfeld beschrieben, das steigende Hochwasser tut das Seine dazu. Der “Dozent” hilft dem rollstuhfahrenden Lebens- und Vermögensberater Groll aus Floridsdorf, um Ordnung in das sich anbahnende Chaos zu bringen.
Mit hat das Buch sehr gut gefallen; jedermann/ frau, der die Donau samt Schifffahrt und das bisweilen skurrile Heurigenumfeld mit seiner lebenskünstlerischen, oft weinseligen Philosophie mag, wird seine Freude damit haben. Roland Neuwirth und seine Extremschrammeln könnten die Musik dazu schreiben, bräuchte man denn eine.
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