Uwe Harreck: Ich zeige dir die Fleischerpalme
Die Fleischerpalme – eine seltene Pflanze, die trotz karger Bedingungen überlebt – wird hier zum Sinnbild für Widerstandskraft, Fremdheit und Schönheit.
Von Karl Traintinger
Harreck überträgt diese Qualitäten direkt in seine Malerei: Farbflächen breiten sich wie Palmblätter aus, Linien wirken wie feine Fasern, die in der Tiefe verankert sind. Das Bekannte erscheint dabei immer ein wenig entrückt, als ob sich hinter den Schichten der Farbe eine geheimnisvolle Welt verbirgt.
Die Malerei von Harreck überrascht durch ihre Spannweite: kraftvolle Farben und stille Nuancen gehen Hand in Hand, Oberflächen scheinen zu vibrieren, während feine Linien poetische Ruhe einkehren lassen. Daraus entsteht eine besondere Spannung zwischen Vergänglichkeit und Beständigkeit, zwischen der Spur des Augenblicks und der Tiefe des Unausgesprochenen.
Seine Werke laden ein, länger hinzusehen – Landschaften, Erinnerungen und innere Räume werden angedeutet, nie eindeutig, aber stets voller Atmosphäre. Gerade diese Offenheit macht den Reiz seiner Kunst aus: Sie wirkt nach, auch wenn man den Ausstellungsraum längst verlassen hat.
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