Fettes Schwein – Tragikomödie von Neil LaBute

Das Akademische Theater des russischen Dramas von Lessja Ukrainka  aus Kiew war im Rahmen eines Kulturaustausches des Theaters ecce zu Gast im Odeïon Kulturforum Salzburg und begeisterte das Publikum mit einem provozierenden Sozialdrama des amerikanischen Erfolgsautors. Die russische Sprache stellte dank der etwas reduzierten Übertitelung kein Problem dar.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der schüchterne Tom lernt in einem Fastfood-Restaurant die ziemlich füllige Bibliothekarin Helen kennen. Sie verstehen sich auf Anhieb blendend, haben die gleichen Interessen und Vorlieben. Ihr Übergewicht scheint anfangs kein Problem zu sein, denn ihre Schlagfertigkeit und ihrer große Klappe lassen keinerlei Peinlichkeit aufkommen. Sie hat sich mit ihrer Figur abgefunden und sieht nur die positiven Seiten: Die Dicken sind halt einfach lustiger.

Ganz so harmonisch entwickelt sich die Beziehung aber nicht. Tom hat Angst, sich mit ihr blicken zu lassen, denn ihre inneren Werte sind nicht so offensichtlich wie ihre Körperfülle. Im Büro löchert ihn sein Kollege Carter, er will endlich Toms Traumfrau kennenlernen. Als er ihm schließlich ein Foto zeigt, ist die Reaktion alles andere als freundlich. Carter kann es einfach nicht glauben, dass sich sein Freund, ein hübscher, intelligenter junger Mann, in ein „fettes Schwein“ verliebt.

Verletzt, ja wütend reagiert auch seine Ex-Freundin Jeannie. Als Helens Bild plötzlich auf allen Bildschirmen aufscheint, wird er zum Gespött der ganzen Firma. Er muss sich eingestehen, dass er kein Held, sondern nur ein mittelmäßiger, schwacher und ängstlicher Mensch ist, der sich dafür verachtet, dass er immer mit der Masse rennt.

„Die Leute fühlen sich unwohl, wenn einer anders ist. Verstehst du? Schwuchteln, Idioten, Krüppel. Fette. Sogar die Alten. Das macht uns Angst oder so. (&#…

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