
Autor: Florian Apler
Co-Autor: Volker Schütz
Titel: Der Fall Leon – 522 Tage unschuldig hinter Gittern / Justizskandal
ISBN: 978-3-990-40809-4
Verlag: Molden Verlag
Erschienen: 06.02.2025
Klappentext:
Es ist der 28. August 2022 gegen fünf Uhr morgens in St. Johann in Tirol, als Florian Apler auf der Uferpromenade der Kitzbüheler Ache aufgefunden wird. Neben dem bewusstlos geschlagenen Mann der Kinderbuggy seines Sohnes – umgestürzt und leer. Wenig später wird der Leichnam des sechsjährigen Leon flussabwärts geborgen.
Mit diesem Buch tritt Florian Apler erstmals an die Öffentlichkeit und berichtet schonungslos und gestützt auf seine Tagebuchaufzeichnungen über jene Ereignisse, die nicht nur das eigene Leben, sondern das seiner Familie für immer verändert haben. Vom Verlust des Kindes, seinen Ängsten und Sorgen, dem unverbrüchlichen Vertrauen seiner Familie und engsten Freunde und wie es ihm gelang, die Zeit im Gefängnis zu überstehen. Vor allem aber zeigen er und seine Mitstreiter die Mängel in der Polizeiarbeit und die skandalösen Methoden der Justiz auf. Methoden, die Florian Apler 522 Tage seines Lebens geraubt haben. Tage, die er nie wieder zurückbekommen wird.

Rezension von Annelore Achatz
Im August 2022 wurde ich, wie vermutlich viele andere Menschen in Österreich, von einem tragischen Vorfall in Tirol schockiert: „Ein Vater wurde nachts bewusstlos geschlagen, währenddessen krabbelte sein behinderter Sohn aus dem Kinderwagen und ertrank anschließend im nahegelegenen Gewässer.“
Ein halbes Jahr später erreichte mich die Nachricht, dass der Vater verdächtigt wurde, sein eigenes Kind getötet zu haben – und deshalb in Untersuchungshaft genommen wurde. Danach verlor ich diesen Fall aus den Augen.
Erst jetzt rückte der Fall Leon wieder in den Fokus, als der mir bekannte Autor und Jurist Volker Schütz auf ein Buch aufmerksam machte, das er als Co-Autor mitverfasst hat.
Was ich – und vermutlich viele andere Österreicher – nicht mitbekommen hatten, war, wie es nach der Inhaftierung von Florian Apler weiterging. Frei nach dem Motto, dass nur schlechte Nachrichten Aufmerksamkeit erregen, schwieg sich die Presse nach der Verhaftung weitgehend aus oder berichtete so zaghaft darüber, dass es meiner – und wohl auch der öffentlichen – Wahrnehmung entging…
Anhand von Aplers Tagebuchaufzeichnungen während der U-Haft schildern die Autoren eine beispiellose Vorverurteilung und die Unterschlagung entlastender Beweise. Nicht nur, dass Florian Apler unter dem Verlust seines geliebten Kindes litt – er wurde auch noch beschuldigt, für dessen Tod verantwortlich zu sein.
Ein anklagendes Buch gegen die österreichische Justiz und ihr Gutachterwesen, das wie ein alles umschlingender Krake jeden festhält, der einmal in dessen Mühlen geraten ist. Wer sich darin verstrickt, hat kaum eine Chance zu entkommen, denn es scheint immer noch ein Sakrileg zu sein, Fehler in diesem System einzugestehen.
Ein erschütterndes und aufrüttelndes Buch, das nachdenklich macht – geschrieben von einem Betroffenen, von dem wir wohl noch mehr hören werden.

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