Franz Riegersperger im Zipfer Bierhaus

Franz Riegersperger im Zipfer Bierhaus

Ein letzter Gruß an das Zipfer Bierhaus – Kunst und Erinnerung leben weiter

Manche Orte sind mehr als nur vier Wände und ein Dach. Sie sind Begegnungsstätten, Zeitzeugen und Heimat für unzählige Erinnerungen. Das Zipfer Bierhaus in Salzburg war genau so ein Ort – ein echtes Wirtshaus mit Charakter, Geschichte und einem unverwechselbaren Charme. Doch nach 48 Jahren hat es nun am 15. Feber 2025 um 23:00 Uhr endgültig seine Türen geschlossen.

Karl Traintinger

Von Karl Traintinger

Obwohl der letzte Krug geleert und der letzte Tisch abgeräumt wurde, bleibt das Zipfer Bierhaus in Erinnerung – nicht zuletzt durch die Linolschnitte von Franz Riegersperger, die seit 2011 die Bierstube schmückten. Eine Kunst, die jetzt als Symbol für das Vergangene weiterlebt.

Franz Riegersperger – Der Künstler, der Salzburg in Szene setzte

Wenn man durch Salzburg spaziert, begegnet man seiner Kunst an vielen Ecken – ob bewusst oder unbewusst. Franz Riegersperger, geboren 1920, war ein begnadeter Maler, Grafiker und Illustrator, dessen Werke oft die Stadt und ihre Geheimnisse einfangen. Besonders bekannt wurde er für seine Linolschnitte und Rohrfederzeichnungen, die er auch in der Zeitschrift Bastei des Stadtvereins Salzburg publizierte.

Seine für das Zipfer Bierhaus geschaffenen Linolschnitte – feine, detailreiche Werke im Originalformat 7 x 30 cm – spiegeln die Geschichte Salzburgs wider. Sie zeigen Symbole, die man erst auf den zweiten Blick erkennt, und erzählen Geschichten, die das Zipfer Bierhaus noch ein wenig lebendig halten. Für sein künstlerisches Schaffen wurde Riegersperger mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich.

Ein Wirtshaus mit langer Geschichte

Dass seine Kunst im Zipfer Bierhaus ihren Platz fand, ist kein Zufall. Denn dieses Wirtshaus war eine Institution. Seit 1907 trug es seinen Namen, doch das Gebäude selbst geht bis auf das Jahr 1300 zurück. Schon 1823 wurde hier Gastronomie betrieben, und über die Jahrhunderte hinweg haben hier unzählige Menschen zusammengefunden – ob auf ein Feierabendbier, zum gemütlichen Essen oder für hitzige politische Diskussionen.

Berühmte Persönlichkeiten wie Mozarts Schwester Nannerl haben einst in diesen Räumen gelebt. 1977 übernahm Reinhold Schwarz das Lokal, sein Sohn Robert Schwarz führte die Wirtshauskultur bis zum Schluss mit Leidenschaft weiter. Doch irgendwann kommt der Moment, in dem sich eine Ära dem Ende neigt – und so hat das Zipfer Bierhaus nun 2025 endgültig geschlossen.

Erinnerung, die bleibt

Der Abschied fällt schwer, das ist unbestritten. Doch Kunst und Geschichte haben die Kraft, das Vergangene lebendig zu halten. Die Werke von Franz Riegersperger sind ein bleibendes Symbol für die Seele dieses Wirtshauses, für die Tradition, die es prägte, und für all die Geschichten, die hier geschrieben wurden.

Also erinnern wir uns mit einem Lächeln an dieses besondere Wirtshaus, an seine Geselligkeit, an den Duft von frisch gezapftem Bier und an die vielen Begegnungen, die hier stattgefunden haben. Das Zipfer Bierhaus mag seine Türen geschlossen haben – aber in den Erinnerungen vieler wird es weiterleben.

Ein letztes Prost auf eine Legende der Salzburger Wirtshauskultur!

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