Freikaufen – die Königsdisziplin

Detail von einer Bronzeplastik von Josef Magnus

Detail von einer Bronzeplastik von Josef Magnus im Freibad Leopoldskron in Salzburg | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Postenschacher ist in Österreich ja fast schon immaterielles Kulturerbe – gleich neben dem Dirndl, dem Lipizzaner und dem grantelnden Amtsschimmel. Seit Generationen wird das Prinzip „Ich kenn´ wen, der wen kennt“ vom Wirtshaustisch bis ins Ministerium gepflegt. Ein bisserl was geht immer – und wenn‘s nicht geht, dann findet sich halt wer, der wen kennt, der was drehen kann.

Doch diesmal hat’s tatsächlich einen von den Großen erwischt – den vom Blitz des Gesetzes getroffenen Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs. Prominent, empört, natürlich unschuldig. Er hat ja nur das getan, was man in der Alpenrepublik eben so macht. Und weil wir hier nicht gern richten, sondern lieber regeln, kommt auch gleich die passende Diversion: ein paar Tausender aufs Tischerl, und schon ist die weiße Weste wieder rein wie frisch gewaschene Gebirgsluft.

Das Strafrecht nennt das „Alternativlösung“. Der Volksmund nennt’s schlicht: Freikaufen. Und es ist doch tröstlich zu wissen, dass in Österreich offenbar fast jedes Problem lösbar ist – solange die Brieftasche mitspielt. Bleibt nur die Frage, ob der Blitz beim nächsten Mal wieder trifft – oder ob man ihn gleich mit einem kleinen Spendenbonus umlenken kann.

Im Übrigen bin ich der Meinung: Die Parteienförderung ist zu hoch. Aber vermutlich wird’s auch dafür bald eine Diversion geben, meint ein ob der schwierigen Vorbildwirkung unserer Politiker nachdenklicher Spaziergänger!


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