Ludwig Laher: Und nehmen was kommt

Ludwig Laher | Foto: 2017 Karl Traintinger, Dorfbild.comLudwig Laher | Foto: 2017 Karl Traintinger, Dorfbild.com

Buchtitel: Und nehmen was kommt
Autor:
Ludwig Laher
Verlag:
Haymon
Erschienen:
2007

Klapptext:

Ohne falsche Sentimentalität und hart an der Wirklichkeit erzählt Ludwig Laher von einer jungen Frau aus einer ostslowakischen Roma Familie: Monika weiß von Kindheit an, dass sie völlig auf sich allein gestellt sein wird.

Mit Selbstbestimmtheit hat dies freilich nichts zu tun- ihrer an sich starken Persönlichkeit fehlen Bildung und der Rückhalt, sich in der Welt zurechtfinden zu können. Kampf, Flucht und Angst bestimmen ihre Entwicklung. Ausgenützt, hintergangen und gedemütigt scheint ihr Leben auf dem Strich und in Clubs an der Grenze Tschechiens zu Deutschland und Österreich vorgezeichnet.

Aus Zuneigung und der Herausforderung wegen bietet ein Kunde dieser kaputten, extrem misstrauischen Frau eine neue Perspektive. Dabei zeigt sich einerseits, welche Selbstdisziplin sie aufzubringen imstande ist, um diese Chance zu nutzen, andererseits aber auch, dass nichts wiedergutzumachen ist, wenn eine Kindheit und Jugend so verlaufen ist, wie ihre.

Ludwig Laher konzentriert sich in seinem Roman auf die Entwicklung dieser Frau, die er ebenso präzise wie beklemmend erzählt. Dennoch ist das Buch gleichzeitig ein messerscharfer Befund über gesellschaftliche Zustände mitten in Europa, jenseits moralischer Anklage, aber auch jenseits der öden Beschwörungsformel, es gälte vor allem, die Eigenverantwortung des Individuums zu stärken, während gleichzeitig unter immer mehr Menschen der Boden weg bricht.

Annelore Achatz
Rezension von Annelore Achatz

Und nehmen was kommt hat mich von der ersten Seite weg gefesselt und auch nicht mehr losgelassen. Lahers Stärke liegt sicherlich in der absoluten Objektivität, als Leser bleibt nichts anderes übrig wie total „mit zu leben“ bzw. –„zu leiden“, vieles ändern zu wollen und ohnmächtig zu „sehen“ zu müssen, wenn wieder falsche Entscheidungen getroffen werden oder die Ungerechtigkeit siegt.

Und nehmen was kommt sollten viele, viele lesen, möglichst vor allen die „einschlägigen“ Männer. Doch das bleibt wohl mein Wunschgedanke. Auch an den höheren Schulen wäre Und nehmen was kommt sicher nicht verkehrt…


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