Zwischen Vergänglichkeit und Geschichte
Die Faszination für verlassene Orte hat nicht nur Fotografen in ihren Bann gezogen, sondern auch bildende Künstler wie Georg Zenz. In seiner aktuellen Ausstellung zeigt er diese verfallenen, oft geheimnisvollen Bauten, deren Wände von vergangenen Leben, Ereignissen und Schicksalen zeugen.

Von Karl Traintinger
Während Fotografen zumeist nur die äußere Schönheit des Verfalls festhalten, geht Zenz einen Schritt weiter. Er erkundet die tieferen Geschichten, die sich hinter den vielen halbdurchlässigen Schichten auf den Mauern abspielen. Seine Bilder sind mehr als nur ästhetische Fotografien. Sie sind ein soziales Archiv, das von vergangenen Zeiten erzählt. Sie zeigen nicht nur die Spuren menschlichen Lebens, die Bewohner, die Arbeiter und die Generationen, die durch diese Räume gegangen sind, sondern auch die Prozesse des Verfalls und der Veränderung, die über die Jahre hinweg stattgefunden haben.
Die zahlreichen Details auf den Bildern lassen den Betrachter nicht nur staunen, sondern regen auch die Fantasie an. Ich will wissen, was sich einst hinter diesen Schichten abgespielt hat! Ich will wissen, welche Geschichten hier gelebt und erlebt wurden! Die Plakatreste an den Außenwänden beweisen, dass hier einst ein pulsierendes Leben stattgefunden hat. Die Graffiti von heutigen „Besuchern“ sind eine spezielle Art der Aneignung.
Georg Zenz gelingt es, diese unterschiedlichen Elemente zu einer visuellen Erzählung zusammenzuführen. Seine Werke wirken wie offene Bücher, deren Seiten aus bröckelndem Putz, verblassten Farben und verrottetem Zeitungspapier oder Tapeten bestehen. Der Verfall wird nicht nur als Zeichen des Endes dargestellt, sondern auch als Prozess, der Neues entstehen lässt. Aus den Rissen und bruchstückhaften Oberflächen treten Geschichten zutage, die einen vielschichtigen Blick auf unsere Vergangenheit ermöglichen.




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Café Galerie Shakespeare
5020 Salzburg, Hubert-Sattler-Gasse 3
Georg Zenz: Bis 5. November 2024

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