Peter Quilters Komödie ist eine Hommage an die amerikanische Sängerin Florence Jenkins (1868-1944), die es verstand, mit wenig Talent, aber viel Enthusiasmus ihr Publikum zu begeistern.

Von Elisabeth Pichler
Im Kulturraum Anthering schmettert Ulli Fißlthaler in der Rolle der Operndiva gekonnt falsch und schrill bekannte Sopran-Arien ins Publikum.
Die wohlhabende Florence Jenkins ist auf der Suche nach einem neuen Pianisten. Den etwas schüchternen Cosmé McMoon kann sie mit ihrem Gesang nicht überzeugen, er ist einfach sprachlos, doch ihrem finanziellen Angebot kann er nicht widerstehen. Die millionenschwere Erbin hat zwar einen gewaltigen Stimmumfang, doch leider trifft sie selten die richtigen Töne. Zu ihren treuesten Bewunderern zählen ihre Freundin Dorothy, eine lustige Witwe mit Hund, sowie ihr Manager und Lebenspartner, der arbeitslose Schauspieler St. Clair Bayfield.

Ob bei Solokonzerten, Trauerfeierlichkeiten, beim „Ball der silbernen Feldlerchen“ oder im sterilen Tonstudio, die temperamentvollen Auftritte der exzentrischen Dame sind stets spektakulär. Während ihre Bewunderer von ihrem Gesang als „größte Liebesperle auf der Glasur ihres Kuchens“ schwärmen, ist sie für ihre Gegner einfach nur eine Schande. Schließlich investiert sie ein kleines Vermögen in ein Konzert in der Carnegie Hall. Als Höhepunkt des legendären, viel umjubelten Auftritts zelebriert sie mit Inbrunst die Rachearie der Königin der Nacht.

Es ist sicher nicht leicht, absichtlich so grauenhaft falsch zu singen. Doch Ulli Fißlthaler in der Rolle der schrägen Operndiva schafft das bravourös und trällert als temperamentvolle Carmen ebenso überzeugend wie als verzweifelte Tosca. Andrea Brehm als ihre treu ergebene Freundin glüht vor Hingabe und ist überzeugt vom Talent der Sängerin. Obwohl St. Clair Bayfield (August Liebenwein), ihr charmanter Freund und Begleiter, gesundheitlich etwas angeschlagen ist, kann er weiblichen Reizen nur schwer widerstehen, vor ihm ist nicht einmal das stets schlecht gelaunte und nicht mehr ganz junge mexikanische Dienstmädchen (Gerhild Heissel) sicher. Bewundernswert Christian Geroldinger, der den Pianisten hinter einem Klavier versteckt nur mimt. Er ist so überzeugend in Mimik und Gestik, dass man fast vergisst, dass die phantastisch…
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