Autorin: Gudrun Wieser
Titel: Die Kälte der Mur – Historischer Kriminalroman
(E-Book) ISBN: 978-3-98707-076-1
(Print) ISBN: 978-3-7408-1869-2
Verlag: Emons Verlags GmbH
Erschienen: 24.08.2023
Klappentext:
Eine turbulente Hetzjagd durch das kaiserzeitliche Graz – detailreich recherchiert und wortgewandt. Graz, 1882.
Immer wieder werden Körperteile am Ufer der Mur angespült, und keiner weiß, zu wem sie gehören. Gendarm Wilhelm Koweindl steht vor einem Rätsel – und erhofft sich einmal mehr Rat von Hauslehrerin Ida Fichte.
Kurz darauf verschwinden das Hausmädchen von Idas Dienststelle und dann die gnädige Frau höchstselbst.
Wilhelm und Ida stürzen sich in die Ermittlungen, doch als sie erkennen, dass sie einer falschen Fährte folgen, ist es beinahe zu spät . . .
Rezension von Anni Lemberger
Auf der Suche nach ihren Pflegekindern kommt die Schusterswitwe an das Ufer der Mur – und macht dort einen Fund der besonderen Art: Eine weibliche Hand. Das sollte erst der Anfang einer schlimmen Serie von Funden menschlicher Leichenteile sein, die in der Mur entsorgt werden.
Nachdem der zuständige Gendarm Wilhelm Koweindl bei seinen Ermittlungen nicht weiterkommt, muss er sofort an Ida Fichte denken, die ihm bei seinem letzten Fall mit ihrem klaren Verstand so hilfreich zur Seite gestanden hat.
Ida Fichte, Hauslehrerin bei Familie Lahothny hat andere Sorgen – nicht nur, dass ihr Schüler Theodor immer wieder nervöse Anfälle bekommt und sie zunehmend als Hausdame der „gnädigen Frau“ missbraucht wird, verschwindet auch regelmäßig Dienstpersonal spurlos.
Außerdem hat Ida zunehmend das Gefühl, dass in dieser Familie irgend etwas gehörig falsch läuft.
Als dann auch noch die Dame des Hause verschwindet, wird Ida vom Hausherrn und Forscher Ignaz Lahothny beauftragt, die Mutter ihres Schülers zu suchen.
Und welche Rolle spielt dabei der Bruder ihres Arbeitgebers, der Ida immer öfters über den Weg läuft?
Die Suche nach der „gnädigen Frau“ entpuppt sich zu einer bösartigen Falle, die nicht nur Ida in eine gefährliche Situation bringt….
Ein grandioser historischer Kriminalroman aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert.
Das Cover des Buches wirkt kühl und geheimnisvoll, verrät aber wenig über den Inhalt.
Die Einleitung verspricht bereits die Spannung, die den Leser während des gesamten Romans gefangen nimmt und bis zum Schluss anhält. Dabei wird der Lesende mehrfach in die „Irre geführt“, denn bereits früh scheinen sich Tatverdächtige herauszukristallisieren. Aber das macht das Ende umso spannender, denn nichts ist, wie es beizeiten scheint.
Die historischen Gegebenheiten sind sehr gut recherchiert und wirken authentisch, der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen.
Die Autorin ist mir bereits von ihrem sehr gelungenen Debütroman bekannt. Auch die Fortsetzung der Geschichte um das „Ermittlerduo“ Koweindl/ Fichte ist erneut ein sehr gelungener und lesenswerter Kriminalroman aus der Kaiserzeit.
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