Günter Neuwirth: Caffé in Triest

Günter Neuwirth

Günter Neuwirth | Foto: Gmeiner / © Rudi Ferder

Caffé in Triest

Autor: Günter Neuwirth
Titel: Caffé in Triest – Roman
ISBN: 978-3-8392-0111-4
Verlag: Gmeiner – Verlag GmbH
Erschienen: 2022

Sie können das Buch bei Ihrer Lieblingsbuchhandlung ums Eck oder online bei den Salzburger-Krimihelden bestellen >

Klappentext:

In der Stadt an der Adria gelingt Jure Kuzmin der Aufstieg vom einfachen Seemann zum Kaffeeimporteur. Als er sich in die Tochter eines Triester Großhändlers verliebt, macht er sich den Dandy Dario Mosetti zum Feind. Um seinen Nebenbuhler loszuwerden, ersinnt Dario einen perfiden Plan. Doch sein Vorhaben entfesselt einen Bandenkrieg und Inspector Bruno Zabini muss einschreiten. Dabei gestaltet sich sein Privatleben dieser Tage äußerst turbulent.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Triest ist im Jahr 1907 noch Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und sowohl Kirche als auch die Habsburger Regenten legen viel Wert auf Sitte und Moral in ihrem Land. Und trotzdem hält sich Bruno Zabini, Inspektor der ersten Klasse des Habsburgerreiches so ganz und nicht an das Verbot des Ehebruchs – und das gleich zwei Mal.

Neben seinem privaten Chaos ist Bruno als Mitglied der Triester Polizei aber noch mit unruhigen Zeiten konfrontiert. Während ein Teil Italiens die Autonomie erlangt hat, ist Triest immer noch in das Österreichische Großteil eingegliedert und nicht jeder ist damit einverstanden. Und ausgerechnet in dieser aufgeladenen Atmosphäre will das Thronfolgerehepaar Triest besuchen. Neben multikulturellen Konflikten zwischen Slowenen und Italienern verlieben sich ausgerechnet noch zwei junge Männer aus den beiden Ethnien in Elena, die bildhübsche junge Tochter eines Triester Großhändlers. Durch eine falsche Behauptung gelingt es Dario, einem Taugenichts und Sohn eines kleinen Fabrikbesitzers in Triest, eine Gruppe italienischer Nationalisten aufzuwiegeln. Sie sollen dem „dreckigen Slowenen“ Jure Kuzmin, den er mit seiner Auserwählten in eindeutiger Pose gesehen hat, und der gerade dabei ist, sich als Kaffeeimporteur hinaufzuarbeiten „eine Abreibung zu verpassen“. Aufgrund der Ähnlichkeit von Jure mit seinem Bruder Joze kommt es zu einer fatalen Verwechslung, bei der die Situation völlig eskaliert…

Nach dem Auftauchen von zwei Leichen haben Bruno Zabini und seine Kollegen alle Hände voll zu tun, die aufgeheizte Situation nicht noch mehr eskalieren zu lassen….

Als einer der Hauptverdächtigen, wie vom Erdboden verschwunden ist, stellt sich schnell die Frage, ob sie einen Verräter in den eigenen Reihen haben?

Ein sehr gut recherchiertes Buch, das die Zeit vor 100 Jahren gut erfasst und beschreibt. Es beschäftigt sich mit den Moralvorstellungen dieser Zeit und der noch sehr im Hintergrund stehen Frauenrechte, deren Aufgabe die einer braven Ehefrau und Mutter war und deren eigene Bedürfnisse als sekundär beschrieben sind. Und selbstverständlich war Homosexualität eine Straftat, die mit 5 Jahren Kerker geahndet wurde. Aber auch die Probleme verschiedener Völkergruppen in dem damaligen Großreich sind gut dargestellt.

Ein spannendes und gut lesbares Buch, trotz seiner hohen Seitenanzahl.

Günter Neuwirth: Dampfer ab Triest >


Dorfgockel

Sie schätzen die Buchkritiken in der Dorfzeitung?
Freunde helfen der Dorfzeitung durch ein Abo (=Mitgliedschaft)! Wir sind sehr stolz auf die Community, die uns unterstützt! Auf diese Weise ist es möglich, unabhängig zu bleiben.

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Diesen Artikel empfehlen. Teilen mit:

Views: 1

Dorfladen

Kommentar hinterlassen zu "Günter Neuwirth: Caffé in Triest"

Hinterlasse einen Kommentar