Autor: Gustav Ernst
Titel: Beste beziehnungen
Verlag: Haymon Verlag, Innsbruck.
Erschienen: 2011
ISBN 978-3-85218-677-1
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Klapptext:
Lisa und Franz haben zwei nette kleine Kinder und arbeiten auf das gemeinsame Haus hin, deshalb soll Franz sich gefälligst um seine Beförderung bemühen, wie Lisa findet; Jack ist Büroleiter des Wirtschaftsministers und mitten im Wahlkampf, sieht seine Frau selten und seine Affäre gelegentlich; dass Hanno mit Exfrau Sabine und seiner neuen Freundin unter einem Dach wohnt, findet er in Ordnung, aber nur er; und Stöger, der pflichtbewusste Deutschlehrer, will seiner Nichte Pia eigentlich nur Nachhilfe geben.
Ungefiltert und ungeschönt lässt Gustav Ernst in seinem neuen Roman seine Figuren sprechen. In ihren bestechend authentischen Dialogen schwelt die Abneigung, keimt leise Aggression auf, stumpfen Gefühle allmählich ab und die Moral verfällt. Und dann kommt der Punkt, an dem alles eskaliert. Ernst erweist sich in Beste Beziehungen als unbarmherziger Autor, der dort weiterspricht, wo andere längst schweigen und er ist dabei glaubwürdiger, als einem lieb ist.
Rezension von Elisabeth Pichler
Eines vorweg: Dieses schockierende Buch ist nicht ohne Vorwarnung weiter zu empfehlen. Gustav Ernst schildert gnadenlos provozierend den Beziehungsalltag und dessen Abgründe anhand von sieben erschreckenden Beispielen, wobei Sexualität und Gewalt stets eine große Rolle spielen.
Der Blick hinter die Fassaden dieser „Familienidyllen“ ist sehr realistisch und geht oftmals an die Schmerzgrenze. Wenn man über die pädophilen Neigungen des Gymnasiallehrers Philipp S. und die Nachhilfestunden, die er seiner 7-jährigen Nichte Lisa aufdrängt, liest, möchte man das Buch am liebsten zur Seite legen, denn so genau will man das alles nicht wissen.
„Beste Beziehungen“ ist ein kraftvolles, schonungsloses Buch mit verstörenden Dialogen und Monologen und lässt den Leser betroffen zurück.
Zum Autor:
Gustav Ernst, geb. 1944 in Wien, Mitbegründer der österreichischen Zeitschrift „Kolik“, gilt als Vertreter eines neuen literarischen Realismus. Er verfasste kämpferische Prosa und Theaterstücke in einer sehr drastischen Sprache. Gustav Ernst ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung, 1979 erhielt er den Förderpreis der Frankfurter Autorenstiftung und 1982 den Förderpreis der Stadt Wien.
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