Oliver Wronka hat den Jugendroman „Dead Ends“ der amerikanischen Autorin Erin Jade Lange für die Bühne bearbeitet und die Geschichte zweier Außenseiter einfühlsam inszeniert. Der Theaterabend, der zu mehr Mitgefühl für Menschen, die anders sind, anregt, wurde bei der Premiere in den Kammerspielen am 17. Jänner 2019 vom Publikum äußerst positiv aufgenommen.
Von Elisabeth Pichler
Der 16-jährige Dane hat Probleme mit seiner Aggressivität, denn immer, wenn sich bei ihm „ein Jucken ausbreitet wie ein Spinnennetz“, muss er einfach zuschlagen, und das passiert ihm viel zu oft. Nur Billy, ein Sonderschüler mit Down-Syndrom, der ständig gehänselt und schikaniert wird, hat keine Angst vor ihm, denn er bewundert seine Stärke. Um einer Suspendierung und einem drohenden Schulverweis zu entgehen, willigt Dane ein, sich um Billy zu kümmern. Er soll dem Disziplinarrat endlich beweisen, dass ihm „nicht alles scheißegal ist“.
Billy erweist sich als ziemliche Nervensäge, denn er ist sich bewusst, dass er Dane in der Hand hat, und so verlangt er von ihm nicht nur, dass er ihm das Kämpfen beibringt, sondern auch, dass er ihm bei der Suche nach seinem verschwundenen Vater hilft.
Nach und nach entwickelt sich so zwischen den Jungen eine Freundschaft, von der beide profitieren. Zu den zwei „vaterlosen“ Burschen gesellt sich die flotte Seely mit ihrem Skateboard, die gleich mit zwei Vätern aufwarten kann.
Hanno Waldner schlägt als aggressiver Dane schnell und gerne zu, denn er verträgt es einfach nicht, wenn man ihm dumm kommt, nur Behinderte und Mädchen sind vor ihm sicher. In der Rolle des anhänglichen Billy überzeugt Ingo Paulick in Gestik und Mimik. Auf den ersten Blick wirkt er liebenswert und tollpatschig, doch kann er auch ziemlich renitent und dickköpfig sein. So muss Elisa Afie Agbaglah als Seely oft zwischen den beiden Streithähnen vermitt…
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