Die Bühne im Shakespeare verströmt mit ihren alten Kinosesseln den Charme eines Kellertheaters. Am 27.12. 2012 fand hier die Premiere von Maximilian Pfnürs erstem selbstverfassten und von ihm in Szene gesetzten Stück statt. Gemeinsam mit Christine Winter lässt er das Publikum am Beziehungsstress eines jungen Paares teilhaben.

Konstantin ist zu bedauern, denn Hanna hat sich von einem Hochhaus gestürzt und ihn allein gelassen, mit einem Hamster, einer Eigentumswohnung, die er sich nicht mehr leisten kann, und einer Schwiegermutter, die ihn verachtet. Oder war das alles nur ein böser Traum? Hanna scheint es sich anders überlegt zu haben, denn sie taucht plötzlich wieder in ihrer alten Wohnung auf und versucht, ihre Beziehung, die als Sandkastenfreundschaft begonnen hatte, zu hinterfragen. Warum konnte sie mit diesem „Harmoniejunkie“ nicht glücklich werden? War sie wirklich eine so große Egomanin, die alles kritisierte und ihren Mann unglücklich machte? War ihr Selbstmord nicht die einzig richtige Lösung? Hanna will Konstantin eine zweite Chance geben und bittet ihn beim endgültigen Abschied: „Das Leben geht weiter, pass gut darauf auf.“
Maximilian Pfnür, bis vor einem Jahr Ensemblemitglied im Schauspielhaus Salzburg, und Christine Winter, bekannt durch zahlreiche Rollen im Theater ecce, verkörpern das junge Ehepaar mit seinen zahlreichen Problemen. Sie lassen das Publikum mitleiden und abwechselnd Sympathie empfinden, mal für Konstantin, den Meister der „Antirisiko-Konversation“ mit seinem „Sackgassenlächeln“, dann wieder für die temperamentvolle Hanna, die beweist, dass der „endgültigste“ Seitensprung ein Selbstmord ist.
„Hanna“, Maximilian Pfnürs ambitionierter Versuch als Dramatiker, zeigt eindrucksvoll und mit leiser Ironie die Schwierigkeiten moderner Beziehungen auf. Ein tiefsinniger Text, viel Stoff zum Nachdenken, 90 Minuten intensives, intelligentes Theater.

„Hanna“ – Text: Maximilian Pfnür. Musik/technische Leitung: Felix Kiesel. Bühne: Markus Pfnür. Foto/Design: Simon Steinhöfel. Mit: Christine Winter & Maximilian Pfnür.

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