Heidi Kastner: Feigheit

Heidi Kastner

Heidi Kastner | Foto: Reb Bull Media House © Robert Maybach

Heidi Kastner: Feigheit

Autorin: Heidi Kastner
Titel: Feigheit
Genre: Sachbuch
ISBN: 978-3-7110-0363-8
eISBN: 978-3-7110-5379-4
Verlag: ecowing im Red Bull Media House
Erschienen: 17.04.2025

Klappentext: 

Angst oder Mut, Gefahr oder Risiko? – Feige Menschen als gesellschaftliches Phänomen und seine Folgen. In einer Zeit, in der angesichts zunehmender Krisen Zivilcourage, Verantwortungsbewusstsein und Mut gefordert sind, scheint sich gerade das Gegenteil zu verbreiten: Vermeidung, Angst, Gleichgültigkeit oder das Unterlassen des Gebotenen – kurz: Feigheit.

In ihrem Buch geht die Psychiaterin Heidi Kastner den möglichen Gründen für diese Entwicklung nach.
Sozialpsychologische Analyse der Feigheit und ihrer Bedeutung in unterschiedlichen Erscheinungsformen.

Kritische Diagnose der Gefahren und Risiken einer feigen Gesellschaft. Moralische Werte und Handlungsmuster im Alltag und in Krisensituationen. Der Wandel von Ethik und Moral und seine gesellschaftspolitischen Konsequenzen.

Ein Plädoyer für Mut und Verantwortungsbereitschaft sowie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Verantwortungsethik: Welche Folgen hat feiges Verhalten für den Einzelnen und die Gesellschaft?

Anna Lemberger

Rezension von Anna Lemberger

Die bekannte österreichische Gerichtspsychiaterin setzt sich mit dem Thema „Feigheit“ auseinander. Unter diesem Aspekt durchleuchtet sie sozialpsychologische, politische und gesellschaftliche Phänomene. Ehrlich und offen zeigt sie Probleme auf, die aufgrund von Feigheit bestehen, und weicht dabei auch vor Tabuthemen nicht zurück.

Unter anderem stellt Kastner die Frage, warum niemand unsinnigen Vorgaben der „woken Community“ entgegentritt, wenn diese mehr Schaden als Nutzen anrichten. Denn darf (nach diesen Forderungen) ein heterosexueller Schauspieler einen homosexuellen Mann darstellen oder ein Schauspieler mit zwei intakten Beinen einen Beinamputierten spielen? Auch stellt sie die Frage, was an dem Begriff „behinderter Mensch“ falsch sein soll, denn auch gesunde Menschen haben „besondere Bedürfnisse“ – und dieser Begriff definiert die Erfordernisse von behinderten Menschen präziser. Sie gesteht der „Wokeness“, dem „Aufgewachtsein“, durchaus zu, dass sie sich auf den Weg gemacht haben, um die Welt zu verbessern, kritisiert jedoch, dass Fanatiker dieser Bewegung das „gut Gemeinte“ ins Gegenteil verkehrt haben. Und die Feigheit der Menschen ist es, die zu diesen völlig überzeichneten Forderungen schweigt. Im Gegenteil: Die meisten Menschen passen sich – besonders in den sozialen Medien – dieser Wortwahl an, weil sie sonst Gefahr laufen, als Rassisten angegriffen zu werden.

Kastner macht aber auch vor anderen Tabuthemen nicht halt. Sie zeigt auf, dass in den Haftanstalten anteilsmäßig mehr Straftäter aus EU-Drittländern stammen, als ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt. Anstatt hier zuzugeben, dass Fehler in der Integrationspolitik gemacht wurden, wird diese Tatsache totgeschwiegen. Sie führt weiter aus, dass es gerade diese Feigheit ist, die Menschen in die Arme rechter Parteien treibt und die Gefahr von Pauschalurteilen gegenüber allen Geflohenen erheblich steigt.

Diese und weitere brisante Themen greift die Psychiaterin auf, um aufzuzeigen, welche Auswirkungen Feigheit auf unser Leben, auf Kriege und Politik hat.

In diesem sehr kompakt verfassten, aber inhaltlich intensiven Buch spricht Kastner den Lesern aus der Seele. Sie fordert die Menschen zu mehr Mut und weniger Feigheit auf und verweist auf die vielen untätigen „Mitläufer“. Denn was wäre gewesen, wenn damals in Nazideutschland sich weniger Menschen feige hinter „Befehlen“ oder konformem Verhalten versteckt hätten?

Ein absolut gelungenes, informatives und wichtiges Buch, dessen Botschaft möglichst viele Menschen erreichen möge.


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