Ohne die Erziehung zum Gehorsam wären die Deutschen nicht in den Krieg gezogen. Heute, Killergames, Folterungen

Von Heinrich Frei
Von 1933 bis 1945 wurde Kindern im Nazideutschland bewusst der Krieg schmackhaft gemacht, mit sogenannten Wehrspielzeugen, mit der Hitlerjugend, den deutschen Heldensagen, mit der Glorifizierung der Kriege, die das Deutsche Reich früher geführt hatte. Das Ganze eingebettet in die traditionelle autoritäre Erziehung zum Gehorsam, bekräftigt mit „der Ohrfeige zu rechten Zeit“.
Die Art Erziehung in der Familie, in der Schule und die Freizeitbeschäftigung von Jugendlichen beeinflussen das Verhalten später von Erwachsenen. Das war schon im kriegerischen Sparta so und auch bei der Hitlerjugend, die Knaben und Mädchen auf die Kriege Hitlers vorbereiteten. Hitler hätte mit einer Jugend, die zum Frieden erzogen worden wäre, zur Menschlichkeit und zum Nein sagen, seine Kriege nicht führen können.
Killergames: „Akzeptanz für Kriegsdienst und Rekrutierung wird gefördert“
Killergames wurden, wie Kriegsfilme meistens, auch schon in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Armee der USA produziert. Das Ziel: Die Akzeptanz für den Kriegsdienst in den USA soll so gefördert und die Rekrutierung erleichtert werden. Das Videospiel „Doom“ (Schicksal, Verhängnis), verwendete das US-Marine Corps in abgewandelter Version mit dem Namen „Marine Doom“, um seinen Rekruten das Töten beizubringen. Auch die Rüstungsindustrie ist bei der Games-Industrie mit ihren Geräten dabei. Die Softwareentwickler bei der virtuellen Darstellung der Games greifen gern auf reales Militärgerät zurück, in Deutschland auf den Panzer „Leopard 2A5, den „Eurofigther“ usw. Auch der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern, der auch in Zürich-Oerlikon Kriegsgeräte produziert, ist mit seinen Fahrzeugen mit Rheinmetall-Logo dabei. (Junge Welt, 14.12.2011 / Thema / Seite 10 Krieg auf dem Rechner Virtuelle Waffensysteme)
Killergames: „Akzeptiert, dass solche Spiele zu einem Teil unserer Welt geworden sind“
Beim kürzlich auf den Markt geworfenen Game “Grand Theft Auto V“ hat der Spieler erstmals eine Option, die Folter von muslimischen Terrorverdächtigen zu üben. Das Opfer ist auf einem Stuhl festgebunden. Zunächst darf ihm der Spieler die Zähne mit einer Beisszange herausbrechen. Als Nächstes steht eine aufgepeppte Version des Waterboardings an. Statt mit Wasser wird mit einer feuergefährlichen Flüssigkeit gefoltert. Zum Abschluss werden dem Opfer die Kniescheiben zertrümmert und Stromstösse verpasst. Matthias Chapman, der Nachrichtenchef des Zürcher Tages Anzeigers, fordert Politiker auf: „Akzeptiert, dass solche Spiele zu einem Teil unserer Welt geworden – und vertraut darauf, dass die Debatte den Kindern hilft, Realität und Spiel zu unterscheiden“. (Walter Niederberger und Matthias Chapman, Tages Anzeiger 18.09.13)
Leider hat Matthias Chapman Recht: Diese Killergame sind ein „Teil unserer Welt geworden“. Das Game “Grand Theft Auto V“ erzielte am ersten Tag des Verkaufsstarts einen Umsatz von 800 Millionen Dollar.
Folterungen gehören nicht nur in der virtuellen Welt der Games zur Realität. Der Kronzeuge der Terroranschläge vom 11. September 2001 Khalid Sheikh Mohammed wurde auch bestialisch gefoltert. Er bekannte sich nach 183 Mal „Waterboarding Behandlungen“, dem simulierten Ertrinken, von „A bis Z“ zu den Terrorattacken auf das World Trade Center und auf das Pentagon. Der offizielle Untersuchungsbericht über die Planung der Anschläge vom 11. September 2001 stützte sich dann zum grössten Teil auf Aussagen von Khalid Sheikh Mohammed, Ramzi Binalshibh und Abd al-Nashiri, die alle mit Folter „therapiert“ wurden. Auf 180 Seiten des Berichtes werden die Namen dieser gefolterten Kronzeugen im 9/11 Untersuchungsbericht genannt. ( Views: 14
Ich kann mich dem vollinhaltlich anschließen. Die Gewalt in den Computerspielen, aber auch in vielen Spielfilmen ist unerträglich!