Arthur Millers Drama basiert auf tatsächlichen Ereignissen im Jahre 1692 in der Kleinstadt Salem im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts, der zu dieser Zeit noch britische Kolonie war. „Hexenjagd“ ist aber zugleich eine Parabel auf die Kommunistenverfolgung der McCarthy-Ära. Stürmischer Applaus im Schauspielhaus Salzburg am 18. September 2014 als Dank für einen großen Theaterabend.

Von Elisabeth Pichler
Abigail behauptet: „Es war nur Spaß, mehr war nicht.“ Doch ihr Onkel, der bigotte Reverend Parris, glaubt ihr nicht, hat er doch selbst gesehen, wie die jungen Mädchen nackt im Wald „wie die Heiden“ getanzt hatten. Seitdem ist seine Tochter Betty krank. Er befürchtet, dass eine geheimnisvolle Macht ihr das Leben aussaugt. Als sich Abigail, die ein Verhältnis mit dem verheirateten Bauern John Proctor hat, in die Enge gedrängt fühlt, klagt sie selbst andere der Hexerei an und behauptet, verführt worden zu sein.
Ihre Freundinnen folgen ihrem Beispiel und entfachen eine solche Atmosphäre aus Hass und Fanatismus. Der Teufel treibt zwar in Salem sein Unwesen, doch „die Stimme des Himmels“ scheint aus den Kindern zu sprechen. Bald schon sind die Gefängnisse voll und der gnadenlose Richter Hathorne schreckt nicht davor zurück, jeden zu hängen, der nicht gesteht, vom Teufel verführt worden zu sein. Die Spirale aus Lüge und Täuschung dreht sich immer schneller.
Nebel umhüllt die halb nackt tanzenden Mädchen, die im Wald eine wilde Orgie feiern. Das Auftauchen von Reverend Parris (Harald Fröhlich) macht dem Spaß ein jähes Ende. Kristina Kahlert …
Views: 6
Kommentar hinterlassen zu "„Hexenjagd“ – Hysterie und Massenwahn"