Amiland oder "der Welten-Sheriff"

Nichts wärmt besser als Napalm

Der Zweck heiligt die Mittel. Der radioaktiven Munition am Balkan folgten Napalmbomben im Irak. Alles nur für den Weltfrieden – nach amerikanischem Gerechtigkeitsverständnis. Befreit wird, was frei sein muss, kompromisslos, wie und wann man’s braucht.

Geht es heute angeblich nicht ums Öl, wird es morgen nicht ums Wasser gehen. Denn wir sind die Amis und dürfen sowieso alles. Der Sieger hat immer Recht. Stars and Stripes als Maß der Dinge. Die Kriegsrhetorik bleibt dabei so elegant verpackt wie die Waffenlieferungen selbst: In glänzendem Papier der Demokratie mit einer Schleife aus Freiheit und Menschenrechten.

Und in Salzburg? Da ist der Rupertinum-Penis das Sommerthema. Während Napalmbomben kaum mehr als Randnotizen wert sind, füllte die kunstvolle Phallus-Debatte ganze Feuilleton-Seiten. Denn was regt die Gemüter mehr auf? Ein Symbol in Stein gemeißelt – oder eines, das brennt? Manchmal scheint es, als sei das Entsetzen über einen Skandal in der Kunst größer als über einen Skandal in der Weltpolitik. Aber gut, jeder hat eben seine Prioritäten.

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