Hugo von Hofmannsthals Klassiker findet heuer wieder in einer leicht gekürzten Fassung im idyllischen Burghof der Festung Hohensalzburg statt. Die stimmige, ergreifende Inszenierung von Doris Harder verzichtet auf die große Show, die heuer auf dem Domplatz geboten wird.

Das traumhafte Ambiente macht die Vorstellung aber zu einem einzigartigen Erlebnis. Ein weiterer Vorteil: Die Karten sind viel leichter zu bekommen, denn bei großem Andrang – wie bei der Premiere am 24. Juli 2024 – werden einfach ein paar Stühle dazugestellt. Mein Tipp: Rauf auf die Festung, es lohnt sich!
Majestätisch schreitet der Tod mit seiner Sense über die Bühne und singt den Prolog „der Stoff ist kostbar von dem Spiel“. Er ist auch für die musikalische Untermalung zuständig, somit stets präsent. Jedermann hat heute noch viel vor, will er doch sein geplantes Lustschloss besichtigen und abends eine große Party schmeißen. Leider wird er ständig gestört. Eine Bettlerin verlangt Almosen und ein Schuldknecht bittet um Gnade. Doch Jedermann kennt kein Erbarmen und sein guter Gesell, hier sein eiskalter Finanzberater, ist ebenso hartherzig. Auch seine Mutter setzt ihm zu, ist sie doch mit dem Lebenswandel ihres Sohnes absolut nicht einverstanden. Jetzt freut sich Jedermann nur noch auf seine Buhlschaft und das abendliche Fest. Als der bunte Maskenball voll im Gange ist, erscheint ein ungebetener Gast, der Tod. Er berichtet, dass Jedermanns Zeit abgelaufen sei und er jetzt Rechnung legen müsse vor Gott.
Da machen sich all seine Gäste, Freunde und Verwandten schnell aus dem Staub. Niemand will ihn begleiten…
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