Zum Teufel mit den Probenkarten

Salzburger Festspiele
Karl Traintinger

Kulturarbeit ist schön. Meistens.

Von Karl Traintinger

Man kann viele Stunden unentgeltlich arbeiten und darf danach, wenn eine Veranstaltung nicht so gut gelaufen ist, auch noch herbe Kritik einstecken. Wenn’s gut war, war es ja selbstverständlich, dass es so ist. Meist maulen denjenigen am lautesten, die sowieso nichts machen. Trotzdem bleibt unterm Strich fast immer die Freude an der Kulturarbeit erhalten. Unentgeltlich, freiwillig, begeistert.

In der letzten Zeit ist es für kleine, unabhängige Kulturvereine immer schwieriger geworden, zu überleben. Subventionen gibt es fast keine mehr, die möglichen Veranstaltungsräume werden weniger oder zu teuer. Zum Beispiel sind kleine Jazzveranstaltungen am Land dadurch fast unfinanzierbar geworden. Es zählen nur mehr wenige Prestigeveranstaltungen auf Weltklasseniveau und da spielt dann Geld keine Rolle. Die öffentliche Hand hat´s ja, auch einige Großsponsoren sonnen sich im Mezänenruhm.

Ein Führer, bei einer übrigens sehr guten Festspielhausführung, sagt dann lächelnd: „Freiheit der Kunst heißt auch, dass Geld beim Kulissenbau keine Rolle spielen darf!“.

Ein Projekt wie die Dorfzeitung ist laut Kulturabteilung des Landes Salzburg nicht förderungswürdig. Vielleicht hat sich hier die Amtsmeinung etwas geändert, wir werden heuer jedenfalls wieder um eine Subvention ansuchen.

Zurück zu den Salzburger Festspielen. Bis zum Vorjahr erhielten wir zum Preis von wenigen Euros Generalprobenkarten für die Kulturvereinsmitglieder zu einigen Festspielveranstaltungen. Heuer sind 2 Operngeneralprobenkarten und 2 Karten für eine Mozartmatinee übrig geblieben. Wir werden sie wieder an unsere freiwilligen Helfer weitergeben. Leider reichen sie nur für 4 Personen. Und ein Mitarbeiter der Kulturabteilung antwortet auf meine Frage, wieso es heuer so wenige Karten gäbe: “Wir haben von den Festspielen heuer fast keine Karten bekommen, … “

Aber wieso vereitelt hier die „Freiheit der Kunst“, dass ehrenamtliche Kulturarbeiter wenigstens in den Genuss von Generalprobenkarten kommen? Quasi als kleines Dankeschön. Am freien Markt sind diese Karten ja kaum zu erhalten. Und es ist schon interessant, wem man da so in einer Generalprobe sitzen sieht!

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