Kasimir und Karoline

Kasimir und Karoline

Kasimir und Karoline | Fotos: © Anna-Maria Löffelberger | Trailer: SLT

Wir sind alle nur Menschen! Besonders heute!

Das Salzburger Landestheater ist für zwei Monate ins Theaterzelt am Messegelände übersiedelt und feierte dort am 7. Mai 2022 mit Ödön von Horváths sozialkritischem Volksstück „Kasimir und Karoline“ Premiere. Trotz regnerischem Wetter genoss das Publikum die Münchner Oktoberfest-Atmosphäre, diesmal wieder mit einem dem Ambiente angepassten kulinarischen Angebot.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Ödön von Horváths 1932 uraufgeführtes Volksstück spielt zur Zeit der Weltwirtschaftskrise. Karoline besucht mit ihrem Verlobten das Oktoberfest in München. Kasimir ist jedoch nicht nach feiern zumute, wurde er doch erst am Vortag entlassen. Es kommt zum Streit und so zieht Karoline alleine weiter. Am Eisstand lernt sie den Zuschneider Egon Schürzinger kennen und überredet ihn zu einer Achterbahnfahrt. Unterdessen trifft Kasimir seinen früheren Kollegen Franz Merkl, einen mehrfach vorbestraften Kleinganoven, und dessen Frau Erna.

An diesem Abend begegnen sich Kasimir und Karoline immer wieder. Ihre Gespräche enden aber stets im Streit, denn auch zwei ältere, gut betuchte Herren haben ein Auge auf die hübsche Karoline geworfen. Nur allzu gerne lässt sie sich von Kommerzienrat Rauch und seinem Freund, dem Landesgerichtsdirektor Speer, ins Hippodrom und ins Abnormalitäten-Kabinett einladen. Da rechnet sich der arbeitslose Kasimir bei seiner Verlobten keine Chancen mehr aus: „Die Liebe höret nimmer auf, solang du nämlich nicht arbeitslos wirst.“

Die Bühne wird vom „Wheel of Steel“ beherrscht, einer acht Meter hohe Metallkonstruktion, die als „Hau den Lukas“, Achterbahn, Schiffsschaukel und Hippodrom eingesetzt wird, aber auch als Metapher für das ständige Auf und Ab im Leben gesehen werden kann. Das Ensemble begann schon drei Monate vor den szenischen Proben mit dem Training an dem ri…

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