Während andernorts Martini dem Heiligen gleichen Namens – mit Ganserl und Laternenumzug – gedenkt, machen sich Jahr für Jahr im Salzburger Lungau die Kasmandln auf den Weg, um wieder in die Almhütten einzuziehen.
Rezension von Anni Lemberger
Der Sage nach handelt es sich dabei um „kleine eisengraue Männlein“[1] die am 11. November aus ihren Verstecken in den Bergen kommen und in die Almhütten einziehen. Um die kleinen Männlein nicht zu verstimmen, ließen in früheren Zeiten die Sennerinnen und Senner Speisereste für die winterlichen Geisterwesen zurück.
Zahlreiche Sagen zu den Kasmandln bieben bis heute in den Lungauer Bergen erhalten. Aber nicht nur die Sagen zeugen noch von den alten Geisterwesen, denn bis heute wird nämlich der Brauch des „Kasmandl-Gehens“ in den Dörfern des südlichsten Salzburger Bezirks lebendig gehalten. Aber aus dem einst lärmenden Umzug mit Lichtträgern und Teufelsfratzen verwandelte sich das Kasmandl-Gehen zu einem „Bettelbrauch“.
Jetzt ziehen seit vielen Jahren am Vorabend des Martini Tages Kinder in Kleingruppen in Verkleidung der Almbevölkerung (auch die Autorin dieses Berichtes hat ín den 60er Jahren am „Kasmandl-Gehen“ teilgenommen) von Haustüre zu Haustüre, tragen Gedichte und Lieder vor und verteilen dabei den legendären „Schnurraus“ (dazu später). Dabei erbitten sie Spenden….
Kasmandelsprüche (mit Übersetzung)
I bi die Sennerin va da Oim
Ho a Hächz wia a Schwoim,
Ho a Hächz wia a Fink ,
drum leb i so rink !!
Ich bin die Sennerin von der Alm
ha…
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